Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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und dessen Lande, daß ihr Angebot der freien Handlung dort nicht 
angenommen werden wolle, und auch die dortige Kammer bedauerte 
das um so mehr, als sie sich große Mühe hatte geben müssen, die 
Kaufleute zur Freigabe des Handels zu überreden, und da diese meist 
aicht zufrieden damit seien. Die Stettiner wollten sich ihres Stapel⸗ 
rechts nur dann begeben, wenn ihnen erlaubt werde, bei Frankfurt 
frei durchzufahren, ihre Waren zu den Messen die Oder herauf zu 
hringen und sie wie andere Kaufleute, an wen sie wollten, zu verkaufen. 
Die Unkosten der Umladung, die nur zum Bedruck des Stettiner 
Dommércii diene, wollten sie bezahlen, wenn sie nur der unnötigen 
Versäumnis enthoben würden. Die städtischen Auflagen an beiden 
Orten müßten gleich gemacht werden. Wenn nach der Frankfurter 
und Hilles Antrag der immediate Oderhandel nicht erlaubt werde, 
würden die Schlesier auch weiterhin den Handel durch den Neuen 
Graben vorziehen, und die Frankfurter gar keinen Vorteil haben, zumal 
wenn man, wie Hille, den Preis des Herings hoch halten wolle. Eine 
Separation der Waren sei zwecklos, denn wenn die Schlesier die 
groben Waren nicht über Stettin beziehen dürften, würden sie die 
feinen auch nicht daher holen. Die Frankfurter könnten, wenn es 
ihnen Ernst mit der Handlung wäre, nach der See mit mehr Vorteil 
als die Stettiner handeln, da sie nicht die 44 Gr. für die Last Hering 
zu Schwedt zu zollen und zu Wolgast nur 2 Gr. mehr als die Stettiner 
zu geben brauchten. 
Eine Handlungskompagnie, und zwar durch gemeinsamen Eintritt 
in die Russische Kompagnie erschien unter solchen Umständen der 
Kammer am ratsamsten; allerdings wandten die Stettiner Kaufleute 
ein, daß sie ihre Gelder schon in der dortigen Handlung zu weit ver— 
stochen hätten und sie nicht ohne Schaden daraus ziehen könnten.) 
Fünfter Teil. 
In Berlin aber faßte man in den gleichzeitigen Verhandlungen 
aber einen General-Kommerzientraktat mit sierreich einen noch viel 
weiter angelegten Plan ins Auge, eine „Societaets-Handlung zwischen 
denen Kays. Triestinischen und Orientalischen Kompagnieen, der Bres— 
lauschen Kaufmannschaft und der Kön. Preuß. Russischen Handlungs⸗ 
H Berhandlung Uhls mit 8 Mitgliedern des Senats, 7 der Kaufmannschaft. 
41. Juni; Bericht der Kammer 27. Juni 1727 (Stettin Kriegsarchiv IV. Vorp. 
Lizents. 48 1).
	        
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