Weitere Wünsche der Stettiner. 679
der Preise wieder entstehen, wenn die Stettiner das, was die Frank—
surter nicht nach Schlesien verhandeln könnten oder wollten, hinauf⸗
chiffen dürften. Die Frankfurter Kaufleute führten weiter an, auf
olche Weise werde fremden Kaufleuten, wie es schon der Amsterdamer
hennequin vor einiger Zeit versucht, Gelegenheit gegeben, mit kleinen
Stettiner Kaufleuten Durchstecherei zu treiben und ihre Waren nach
Schlesien zu debitieren, auch könnten so mehr Waren dahin geführt
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uiniert werden. Ihnen selbst aber werde dann nichts mehr als der
Detailhandel in ihrer Stadt bleiben, aller auswärtige Debit aber
abgeschnitten werden.i)
Die Stettiner handhabten inzwischen mit Absicht ihre Niederlage
zegen andere übermäßig scharf. So ließen sie auch nach dem Oktober
1733 Lein- und Rüböl, das die Frankfurter Gloxin und Damerow
aus Holland kommen ließen (8 Faß), nicht passieren, selbst als es
ihnen befohlen war.“) Die Frankfurter hielten danach 38 Tonnen
Tran, die Scherenberg durch Damerow nach Schlesien spedieren
wollte, an und nötigten ihn, an Frankfurter Kaufleute zu verkaufen.9)
Es wurde ihnen verboten, wegen dessen Vorbeischiffen weiterhin
Schwierigkeiten zu machen, und ihre nochmalige Angabe, in Schweden
könne kein Tran ohne Eisen oder andere Waren erhandelt werden,
als irrig bezeichnet, da bekanntlich das Eisen in Schweden vom Berg—
amt. der Tran aber von den schiffahrenden Kaufleuten verkauft werde.
Berichte Sennings vom 29. März und 19. Mai (Reg.-A. Frankf.), der kur—
märk. Kammer vom 7. April und 5. Juni; Rejkript des Gen.-Dir.: die Siettiner
daufmannschaft zur Ruhe zu verweisen, die gesetzten 6 Probejahre abzuwarten,
3. Juni 1734. Burmeister war schon 25. April abgewiesen worden (Stettin Vorp.
Lizenis. 81V). Weitere Auseinandersetzungen über den Oder- und Warthehandel,
jsreien und gebundenen Handel, von Juli bis Dezember 1734 in A. B. Getr.⸗
Handelspol. II, S. 415-454.
») 6. März 1734 auf Supplik vom 15. Januar; Frankf. Kaufmannschaft
juppliziert wieder 2. Juni (Reg.⸗A. Frankf. Fach 18 Nr. 16). Auch Zinn und Leder
aus London wurden lange angehalten. 27. Juli 1735 wird auf Gesuch Gloxins
der pomm. Kammer besohlen, daß ihm eine große Sendung Tran und Ol aus
Stockholm und Amsterdam demnächst ohne Aufenthalt passiert werden solle. (Stettin
Vorp. Lizents. 48 IV).
3) Berichte Sennings vom 16. Oktober 1734 und 11. Januar 17350 (Reg.A.
dranff. Gen. Handl.“S. Fach 48, Nr. 4).
P Resfkript an kurmärk. Kammer, 2. Februar 1735 (A. S. B. Ebda.).