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eee Sechstere Teil
die Seele der bürgerfeindlichen Eingriffe hielt.“ Man habe den Königs⸗
berger Handel jederzeit nach dem märkischen und halberstädtischen Fuß
setzen wollen, obwohl es eine wahre Unmöglichkeit sei, daß sich eine
so große See⸗ und Handelsstadt nach Landstädten, ja selbst nach See—
städten, die nicht den eigenartigen polnischen Handel hätten, richten
könne. Man müsse die hiesigen Gebräuche allezeit nach Danzig und
Riga regulieren, die von der jetzigen Konfusion im Handel etliche
Millionen profitiert hätten, und die alte Freiheit im Handel wieder—
herstellen. Die Kammer hielt den scharfen Kritikern entgegen, sie ver—
ständen nicht genug, zumal wenn sie nicht weiter als vor die Stadt—
tore gekommen und nicht mehrgelernt hätten, als wie den Bauern
das Korn am besten über den Scheffel zu streichen sei. Wegen der
Angriffe auf die vom König angeordnete Maß- und Gewichtsänderung,
Pallisadierung und Markttaxen verlangte sie ein Einschreiten des Fiskals,
auch der Akzisedirektor Kornmann beantragte eine Untersuchung gegen
die Schrift der Zünfte.)Die beiden Präsidenten v. Lesgewang und
v. Bredow aber beschwerten sich aufs schärfste über Hille, daß er die
Königsberger aufgehetzt,) und die Mitglieder der Kammer wollten die
des Magistrats und der Kaufmannschaft zu den Konferenzen nicht
weiter zulassen.
Wenn die Sendung Hilles einen Ausgleich zum Zweck hatte, so
war dieser verfehlt. Die Kammer hatte es offenbar von Anfang an
als höchst verletzend angesehen, daß man jenem einen neumärkischen
Kammerdirektor mehr zutraute als ihr und den anderen preußischen Be⸗
hörden zusammen. Wenn, wie vorher, ein Minister aus dem General⸗
direktorium gekommen wäre, so hätte es nicht solche scharfe persönliche
Spitze gehabt; nun aber verhielt sich die Kammer renitent, wollte sich
über einige Punkte gar nicht äußern, da sie erledigt seien, über andere
nur ein schriftliche Erklärung geben und überhaupt ohne Königliche
Entscheidung in keinem das geringste nachgeben. Hille dagegen, gereizt,
suchte nicht die Mitte zu halten, sondern vertrat nun seinen auch in
den Oderangelegenheiten bekundeten konservativen Standpunkt mit um
so größerer Schärfe und stellte sich durchaus auf die Seite der Stadt
1) 19. September 1732: Konzipient sei der Mandatar der Zünfte, Ad—
pokat Schau.
9 23. September 1732. Aktenst. 97.