Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Erster Teil. 
2 Gr. erhoben.) Nun wurde dieser Zoll auch in Vorpommern 
eingeführt, obwohl anfänglich bestimmt war, daß der observanz 
mäßig zu Gartz erhobene Pferdezoll von ?/z Gr. zessieren müsse 
Und zwar sollten von ordentlichen beladenen Frachtwagen in jeden 
der vier Landesteile Vorpommern, Hinterpommern, Kammin und 
Lauenburg-Bütow in der ersten berührten Zollstätte die 2 Gr. ent— 
richtet werden.“) Je 3 Pf. waren zu erheben von Pferden vor ledigen 
Frachtwagen, vor Marktwaren und vor Personenwagen, wenn solche 
um Lohn gefahren wurden, sonst von keinen Wagenpferden. An— 
fangs waren wie in der Mark 8 Pf., und zwar für jeden Lande—s— 
teil, festgesetzt, und nur auf wiederholte Vorstellung der Kommissior 
wurde es 17. Oktober 1727 auf 3 Pf. nur einmal in ganz Pommen 
zu entrichten, ermäßigt. Die ganze Pferdeverzollung wurde an— 
faäͤnglich viel mißverstanden und falsch gehandhabt, so daß sie durt 
ein Reskript vom 3. Februar 1728 noch einmal allen Steuerräte 
und Zollbedienten erläutert werden mußte. 
Klagen erregte auch die stärkere Belastung der Waren, mi 
denen Krämer und Handwerker die Jahrmärkte besuchten. Davo— 
war bisher in Hinterpommern nur beim Ausgang vom Wohnon 
und bei der Rückkehr vom Marktort gezollt worden, in Vorpommen 
) Erst die Rolle von 1670 hatte eingeführt, daß auch in Stargard⸗Phyrit 
wo stets der Hauptzoll von Waren entrichtet wurde, dazu noch der Pferdezo 
erhoben wurde, worüber lange Zeit Beschwerden ertönten. 
2) Vordem war dieser Pferdezoll auf der großen Danziger Straße dreim 
zu erlegen: in Stargard oder Pyritz, in Köslin oder Körlin (für Kammin) un 
in Zanow; mißbräuchlich seit 1670 auch in Schlawe, wo nach alter Gewohnhe 
nur vom Wagen bis zu 8 Gr. erhoben werden sollte. Der Zoll auf d 
ordinären Danziger Landstraße betrug nach dem Bericht des Stargarder Ei 
nehmers vom 18. Oktober 1720 für einen Wagen mit 6 Pferden: 
zu Stargard oder Pyritzgoon 10 Schiffpfund Frachtgut .. 2 Tlr. 51 6 
Pyritz, Köslin, Zanow, Schlawe von 5 Frachtpferden in 
sedem Zoll 10 Gr. 51 4186 
Bahn 4, Körlin Brückzoll 2/3, Stolp Pflasterzoll des Kgl. 
Amts, seit ca. 1710 eingeführt, 2 Gr. 
4 Tlr. 4 * 
Dagegen in der Neumark nur einmal von 5 Pferden je 7 Gr. — 1411 
in der Kurmark zu Freienwalde und Saarmund .2422 
dann frei bis Wittenberg. Wegen der hohen pommerschen Belastung gingen 
Danziger Fuhrleute schon eine neue Straße von Köslin über Belgard, Drambir 
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