Full text: Träumereien an französischen Kaminen: Märchen

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kleinen Tische gegenüber und weinten, und unter dem Tisch hielten sie sich die 
Hände. Da öffnete er ganz leise die Haustüre, legte das Kind unter die Treppe 
und flog fort. 
Und die Eltern saßen immer noch am Tisch. Da stand die Frau auf, 
zündete noch ein Licht an und leuchtete noch einmal in alle Winkel und Ecken 
und unter die Betten. 
„Frau," sagte der Mann traurig, „du hast ja schon so oft vergeblich in 
alle Winkel und Ecken und unter die Treppe gesehen. Geh zu Bett. Unser 
Goldtöchterchcn wird wohl in den Teich gefallen und ertrunken sein." 
Doch die Frau hörte nicht, sondern ging weiter, und wie sic unter die 
Treppe leuchtete, lag das Kind da und schlief. Da schrie sie vor Freude so 
laut auf, daß der Mann eilends die Treppe herabgesprungen kam. Mit dem 
Kinde auf dem Arm kam sie ihm freudestrahlend entgegen. Es schlief ganz 
fest, so müde hatte cs sich gelaufen. 
„Wo war cs denn? Wo war es denn?" rief er. 
„Unter der Treppe lag's und schlief," erwiderte die Frau, „und ich habe 
doch heute schön so oft unter feie- Treppe gesehen." 
Da schüttelte der Mann mit dem Kopfe und sagte: „Mit rechten Dingen 
geht's nicht zu, Mutter; wir wollen nur Gott danken, daß wir unser Gold- 
töchterchcn wieder haben!"
	        
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