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Als er aber kaum in die Stube eingetreten war und die Großmutter seiner an-
fkhtig wurde, ward sie abwechselnd veilehenblau und schweselgelb im Gesiebt und rief:
„Wonach rieehst du wieder einmal, und wie siehst du aus,, du Lump?!
Hast du dieh sehon wieder in den Kirehen umhergetrieben?" — Da erzählte der
Teufel stotternd, was ihm passiert war. s
„Zieh den Roek aus," herrsehte die Großmutter ihn an, „und leg' dieh einsi-
weilen inS Bett." Und der Teufel tat, wie ihm befohlen war und zog sieb
daö blau und rot kartierte Federbett so weit über die Ohren, daß unten die
sehwarzen Fußspitzen herausguckten; denn er sehamte sieh gewaltig. Die Groß
mutter aber faßte den Rock mit zwei Fingern an seinem äußersten Zipfel wie
die Köehi» eine tote Maus am Sehwanz. „Brrr!" sagte sie und sehüttelte sieh
vor Ekel. „Wie der Rock aussieht!" Dann trug sie ihn in die Gosse, wo der
ganze dicke Höllensehlamm und das ganze Spülwasser auS der Hölle ablauft,
zog ihn ein paarmal dureh, weichte ihn tüehtig ein und wuseh ihn in der Gosse.
Darauf hing sie ihn über einen Stuhl ans Feuer und ließ ihn trocknen.
Als er ganz trocken war und der Teufel eben sehon ein Bein aus dem
Bett heraussteckte, um aufzustehen und den Rock anzuziehen, nahm sie den Roek
noeh einmal und beroeh ihn:
„Pfui!" sagte sie und nieste, „waö doeh so ein Kirchengerueh sehwer weg
zubringen ist!", holte ein Kohlenbeeken, streute ein paar Hände voll kleingehackter
Hundehaare und geraspelter Pferdehufe darauf, und wie es so reeht brenzlieh zu
rieehen begann, hielt sie de» Rock drüber. „So," sagte sie zum Teufel, „nun ist der
Rock rein, nun kannst du dieh doeh wieder in anständiger Gesellsehaft sehen lassen!
Aber ich verbitte mir, daß so etwas wieder vorkommt! Verstehst du »sieh?" ■—