Full text: Der kleine Lord

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zu sollen. Die Frau, die vor wenig Monaten zu ihm ge 
kommen war, in das Haus, wo er von seiner ersten Kindheit 
an lebte, und ihm gesagt hatte, daß sie seine Mutter sei, war 
dem kleinen Manne so zuwider, daß er sehr bereitwillig war, 
sich von ihr zu trennen. Ben nahm den Hut und ging nach 
ver Thüre. 
„Wenn Sie mich wieder brauchen," sagte er zu Mr. 
Havisham, „so wissen Sie ja, wo ich zu finden bin." 
Damit ging er hinaus, sein Kind an der Hand, ohne 
sich nur ein einziges Mal nach der Frau umzusehen. Diese 
schäumte jetzt buchstäblich vor Wut, wobei der Graf sie mit 
großer Ruhe fixierte. 
„Kommen Sie, kommen Sie," sagte Mr. Havisham. 
„So geht das nicht. Wenn Sie nicht in die Zwangsjacke wollen, 
so müssen Sie sich zusammennehmen." 
Der geschäftsmäßige, kühle Ton dieser Bemerkung schien 
ihr klar zu machen, das; ihre Zornausbrüche hier ganz wir 
kungslos waren, und mit einem fürchterlichen Blicke auf den 
Anwalt rauschte sie ins andre Zimmer, die Thüre dröhnend 
hinter sich zuschlagend. 
„Die macht uns weiter keine Not mehr," bemerkte Mr. 
Havisham gelassen, und er hatte recht. Noch in derselben 
Nacht verließ sie die „Dormcourt Arms" und fuhr nach 
Loirdon, wo ihre Spur verloren ging. 
* * 
* 
Nach diesem Abschluß der widerlichen Szene bestieg der 
Graf sofort seinen Wagen. 
„Nach Court Lodge," lautete sein Befehl. 
„Nach Court Logde!" rief Thomas im Aufsteigen dem 
Kutscher zu, „können sich darauf verlassen, da passiert wieder 
'mal was Besondres," setzte er hinzu. 
Als der Wagen vor Court Lodge anfuhr, war Cedrik 
eben bei seiner Mutter im Wohnzimmer. 
Ohne sich melden zu lassen, trat der Graf ein, er sah 
um einen halben Schuh größer aus als sonst und um viele, 
viele Jahre jünger; seine Augen leuchteten. 
„Wo ist Lord Fauntleroy?" rief er. 
Vor Erregung errötend, trat Mrs. Errol ein paar 
Schritte vor. 
„Ist er Lord Fauntleroy?" fragte sie bebend. „Ist er's 
wirklich?"
	        
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