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Comptoirstuhle, den Hut aus der Stirn gerückt, die Händchen
in den Taschen, ganz Ohr.
„Haben Sie viele Marquis gekannt, Mr. Hobbs?" fragte
er ernsthaft. „Oder viele Grafen?"
„Nein," erwiderte Mr. Hobbs mit Entrüstung, „ganz
und gar nicht. Aber ich möchte wohl mal so einen hier in
meiner Bude klein kriegen, dem wollte ich's klar machen,
daß ich keine Räuber und Tyrannen auf meinen Biskuitkasten
sitzen und bei mir herumlungern lassen will."
Dies Bewußtsein erhabenen Bürgerstolzes erfüllte ihn mit
großer Befriedigung, und er wischte sich die Stirn mit einem
siegreichen Herrscherblick auf seine Kisten.
„Vielleicht sind sie nur Grafen, weil sie es eben nicht
besser wissen," bemerkte Cedrik, in dessen kleinem Herzen ein
gewisses Mitgefühl für die Unglücklichen aufstieg.
„Weil fie'S nicht besser wissen!" sagte Mr. Hobbs. „Da
bist du ganz auf dem Holzwege, sie bilden sich ja noch Wunder
was darauf ein, die Kuckucksbrut!"
Mitten in dieser Unterhaltung erschien Mary. Cedrik
nahm erst an, sie werde irgend einen kleinen Bedarf für den
Haushalt holen, dem war aber nicht so; sie sah sehr aufge
regt aus und war so bleich, wie man es bei ihrem Teint kaum
für möglich gehalten hätte.
„Komm heim, Liebling," sagte sie, „die Mama loill’g
haben."
Cedrik glitt von seinem erhabenen Sitze herunter.
„Soll ich mit der Mama ausgehen, Mary?" fragte er.
„Guten Tag, Mr. Hobbs. Ich komme ein andermal."
„Was ist denn geschehen, Mary?" forschte er unterwegs.
„Jst's die Hitze?"
„Nein, nein," sagte Mary, „Gott, ivas bei uns für Ge
schichten passieren!"
„Hat denn Herzlieb Kopfweh von der Sonne?" fragte
der kleine Mann, nach und nach ängstlich werdend.
Das war's aber auch nicht. Als sie das Haus erreicht
hatten, stand ein Wagen davor und im Wohnzimmer war
jemand bei Mama; Mary zog ihn eilends die Treppe hinauf,
steckte ihn in sein bestes Gewand, den weißen Flanellanzug
mit der rote» Schärpe, und bürstete seine Haare glatt.
„Ein Lord!" sprach sie dabei vor sich hin. „Lord war's
ja doch! Ach, und die Verwandtschaft. Hol sie der Kuckuck!
Lord und Graf, jawohl, um so schlimmer!"