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anders gedacht hat. — Du weißt ja, Verwandte bewundert
man immer."
Der Graf lehnte sich in seinen Stuhl zurück und sah
einigermaßen verblüfft drein. Er hatte im Bewundern seiner
Verwandten leider wenig Erfahrung; er hatte seine Muße
stunden meist dazu verwendet, sich mit ihnen zu zanken, sie
aus dem Hause zu jagen und allerhand schmeichelhafte Be
nennungen für sie zu erfinden, weshalb er auch bei allen
gründlich verhaßt war.
„Jedes Kind hat seinen Großvater lieb," fuhr Lord
Fauntleroy fort, „besonders einen, der so gut ist, wie du es
gegen mich gewesen bist."
Wieder flog ein seltsamer, rascher Blick aus den tief
liegenden Augen zu ihm hinüber.
„Ach so," sagte er, „ich bin also gut gegen dich gewesen,
meinst du?"
„Freilich," erwiderte Cedrik fröhlich, „und ich bin dir
auch so dankbar wegen Bridget und der Apfelfrau und Dick."
„Bridget?" wiederholte der Graf, „Dick, die Apfelfrau?"
„Ja natürlich," erläuterte Cedrik, „alle die, für welche
du mir das viele Geld gegeben hast — das Geld, das
Mr. Havisham mir zu meinem Vergnügen von dir ge
bracht hat."
„Ach so! Davon ist die Rede! Das Geld, das du aus
geben durftest. Nun, was hast du dir dafür gekauft? Ich
möchte gern etivas darüber erfahren."
Er zog die dichten Augenbrauen in die Höhe und faßte
den Knaben scharf ins Auge; er war wirklich neugierig, in
welcher Weise derselbe seine kleinen Launen befriedigt haben
mochte.
„O," begann Lord Fauntleroy, „am Ende hast du gar
nichts von Dick und Bridget und der Apfelfrau gewußt.
Ich habe gar nicht daran gedacht, wie weit weg du wohnst.
Die sind nämlich besondre Freunde von mir und, mußt du
wissen, Michael hat das Fieber gehabt."
„Wer ist denn Michael?" fiel ihm der Graf ins Wort.
„Michael? Ach, das ist Bridgets Mann und die waren
in großer Not. Wenn ein Mann krank ist und nicht arbeiten
kann und zwölf Kinder hat, kannst du dir ja denken, wie
das ist."
Nun folgte die ausführliche Schilderung aller Leiden
der armen Bridget und ihres Jubels, als er ihr das Geld