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ich kann jets reiten aber im ansang hat es mich ser ge
scheitelt im Trab ich würde sie ser gern sehen und besuchen
und ich möchte das Herzlieb auch im schlos wonen könte aber
ich bin sehr glücklich wenn ich nicht ser heimwe nach ir
habe und ich habe meinen Großvater ser lieb bitte schreiben
sie bald ihrem sie herslich liebenden alten Freunde
Cedrik Errol.
p. s. in dem unterihrtischen gehfengnis ist niemand mein
Großvater hat nie jemand darin schmerzten lassen.
p. s. er ist so ein guter Graf er erinnert mich an sie
alle haben in so gern."
„Hast du denn oft Heimweh nach deiner Mama?" fragte
der Graf, nachdem er die nicht ganz leichte Lektüre beendet
hatte.
„Ja," sagte Fauntleroy, „sie fehlt mir immer."
Er legte die Hand auf des Grafen Knie und sah ihm
fragend in die Augen.
„Du hast nie Heimweh nach ihr?" sagte er nachdenklich.
„Ich kenne sie ja nicht," versetzte Mylord ziemlich bär
beißig.
„Das weiß ich und das wundert mich immer. Sie
hat mir gesagt, ich soll keine Fragen darüber an dich richten,
und ich will das auch nicht, aber daran denken muß ich doch
sehr oft und mich darüber besinnen. Aber ich frage dich
gewiß nicht. Wenn ich sehr Heimweh nach ihr habe, dann
geh' ich in nrein Zimmer und sehe hinaus und da kann ich
jeden Abend durch eine Lücke in den Bäumen ihr Licht sehen,
's ist weit weg, aber sie stellt es ans Fenster, sobald es
dunkel ist, und ich seh' es schimmern und weiß, was eS
mir sagt."
„Was sagt es denn?"
„Es sagt: ,Gute Nacht! Schlaf wohl in Gottes Hut!'
Das hat sie jeden Abend zu mir gesagt und inorgens hat
sie immer gesagt: ,Gott sei mit dir, mein Kind.' Und siehst
du, so bin ich ja immer ganz in Sicherheit."
„Gewiß! Zweifle nicht daran!" bemerkte der Graf
trocken, aber er sah den Knaben so lange und unverwandt
an, daß dieser gar gern gewußt hatte, was der Großvater
dachte.
Die Sache war die, daß der Großvater in letzter Zeit