Abhandlung
über die
Güte Gottes, die Freiheit des Menschen
und den
Ursprung des Uebels.
Zweiter Theil.
107. Bis liier habe ich mich auf eine ausführliche
und deutliche Darstellung der ganzen hier in Frage
stehenden Materie beschränkt, und wenn ich auch noch
nicht von den Einwürfen des Herrn Bayle im besondern
gesprochen habe, so habe ich doch gesucht, denselben
zuvorzukommen und die Mittel für die Erledigung der
selben zu bieten. Allein da ich unternommen habe,
ihnen im einzelnen entgegenzutreten, weil vielleicht ein
zelne Punkte noch eine grössere Erläuterung bedürfen
und iiberdem seine Einwürfe voll Geist und Gelehrsam
keit sind und diese Streitfragen in ein viel helleres
Licht setzen können, so wird es gut sein, wenn ich die
Haupteinwürfe zusammenstelle, welche sich in seinen
Werken zerstreut vorfinden und daran meine Wider
legungen anknüpfe. Ich habe gleich im Beginn gesagt,
„dass Gott bei dem moralischen und physischen Uebel
„mitwirkt und zwar bei dem einen und dem andern in
„moralischer und physischer Weise und dass auch der
„Mensch hierbei physisch und moralisch in einer freien
„und thätigen Weise mitwirkt, welche ihn tadelns- und