Full text: Die Theodicee. (4)

Vorrede. 
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Von letzterem glaubt der Verfasser dieser Abhand 
lung den Beweis durch die Sorgfalt geliefert zu haben, 
welche er auf diesen Gegenstand verwendet hat. Er hat 
seit seiner Jugend darüber nachgedacht; er hat sie mit 
mehreren der einsichtigsten Männer dieser Zeit be 
sprochen und er hat sich darüber durch das Studium 
guter Schriftsteller unterrichtet. Der Erfolg, welchen 
Gott ihm bei einigen anderen Untersuchungen (nach dem 
Urtheil mehrerer urtheilsfähiger Pächter) gewährt hat, 
welche von grossem Einfluss auf den vorliegenden 
Gegenstand sind, lässt ihn wohl mit Kecht auf die Auf 
merksamkeit derjenigen Leser hoffen, 'welche die Wahrheit 
lieben und zu deren Aufsuchung geeignet sind. 
Der Verfasser hatte iiberdem noch besondere und 
gewichtige Gründe; um die Feder zur Untersuchung dieses 
Gegenstandes in die Hand zu nehmen. Wiederholt haben 
ihn dazu die Unterhaltungen veranlasst, welche er dar 
über mit Gelehrten und Hofleuten in Deutschland und 
Frankreich und besonders mit einer der bedeutendsten 
und vollendetsten Fürstin gepflogen hat i’). Ich habe die 
Ehre gehabt, dieser Fürstin meine Ansichten über mehrere 
Stellen des vortrefflichen Wörterbuches des Herrn Bayle 
auseinandersetzen zu können, wo die Vernunft und die 
Beligion als Kämpfer gegen einander auftfeten und wo 
Herr Bayle der Vernunft erst zu schweigen heisst, nach 
dem er sie zu laut hat sprechen lassen. Er nennt dies 
den Triumph des Glaubens. Ich habe bereits erklärt, 
dass ich anderer Ansicht bin; aber ich freue mich, dass 
ein so grosser Geist mir damit die Gelegenheit verschafft, 
um diesen eben so wichtigen wie schwierigen Fragen 
auf den Grund zu gehen. Ich gestehe, dass ich sie seit 
lange geprüft habe, und dass ich mekreremale Bedenken 
gehabt, meine Gedanken hierüber zu veröffentlichen, die 
nur diejenige Erkenntniss Gottes fördern sollen, welche 
die Frömmigkeit erweckt und die Tugend nährt. Jene 
Fürstin ermahnte mich indess, diese lang gehegte Absicht 
auszufiihren und manche Freunde thaten dasselbe. Ich 
war um so mehr versucht, diesen Wünschen nachzugeben, 
als ich in Folge meiner Untersuchungen hoffen konnte, 
dass die Einsicht und die Kenntnisse des Herrn Bayle 
mir dabei helfen würden, um den Gegenstand so klar 
darzulegen, als unserer beider gemeinsamen Sorgfalt
	        
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