Full text: Die Theodicee. (4)

I 
30 Vorrede. 
sagen werde. Ich lasse dabei andere Aufklärungen un 
erwähnt, die ich über einige schwierige Fragen zu geben 
versucht habe, die an mich seit Kurzem gerichtet 
worden sind. Auch bin ich dem Käthe einiger Freunde 
gefolgt, welche die Beigabe zweier Nachträge für 
wtinschenswerth hielten; der eine betrifft die zwischen 
Herrn Hobbes und dem Bischof Br am hall ver 
handelte Streitfrage über Freiheit und NothWendig 
keit; die andere betrifft das vor Kurzem in England 
erschienene gelehrte Werk über den Ursprung des 
Uebels °). 
Ich habe endlich alles auf die Erbauung einzurichten 
gesucht, und wenn ich für die Neugierde etwas gesorgt 
habe, so ist es nur geschehen, weil ich glaubte, dass ein 
Gegenstand, dessen Ernst leicht abschrecken kann, auch 
der Erheiterung bedürfe. In dieser Rücksicht habe ich 
das unterhaltende Luftschloss einer gewissen astrono 
mischen Theologie mit aufgenommen, da ich nicht zu 
fürchten hatte, dass Jemand dadurch irregeführt werden 
dürfte und ich meinte, die blose Darstellung desselben 
enthalte auch schon seine Widerlegung. Es sind Er 
dichtungen behufs Erdichtungen. Anstatt sich vorzustellen, 
dass die Planeten Sonnen gewesen sind, könnte man viel 
leicht annehmen, dass sie Massen gewesen, welche in der 
Sonne geschmolzen und dann herausgestossen worden sind 
und damit würde die Grundlage dieser hypothetischen 
Theologie zerstört sein. Die alte Irrlehre von zwei Prin 
zipien, welche die Orientalen durch die Namen Oromasdes 
und Arimanius unterscheiden, hat mich zur Erläuterung 
einer Vermuthung in Betreff der ältesten Geschichte der 
Völker geführt; denn da hat es den Anschein, dass es die 
Namen von zwei gleichzeitigen grossen Fürsten gewesen 
sind, von denen der eine einen Theil von Ober-Asien 
beherrschte, wo es seitdem mehrere Monarchen dieses 
Namens gegeben hat und der andere, ein König der 
Celto-Scythen, welcher in die Staaten jenes einbrach und 
dessen Namen auch unter den Gottheiten der Germanen 
vorkommt. Es hat in der That den Anschein, als wenn 
Zoroaster v) die Namen dieser Fürsten zu Symbolen un 
sichtbarer Mächte benutzt hat, da deren Thaten in der 
Meinung der Asiaten sie jenen Gottheiten gleichstellten.
	        
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