hatten schon die LewitenprograiNme und mit ihnen auch dieses Gesetzbuch
geeifert.
Dann wandte sich die Kultusreform gegen die Heiligtümer, die
bei jeder Stadt oder jedem Dorf auf den Hügeln gelegen waren, „tlnd
er ließ alle Priester aus den Städten Judas kommen und verunreinigte
die Heiligen Hügel, woselbst die Priester geopfert hatten, von Geba
bis nach Beersaba, und brach die Heiligtümer der Bocksgestalten ab
(Schutzgeister der Felder), die an dem Tor des Stadthauptmanus Josna
standen, linker Hand, wenn man zu diesem Tor hereinkommt. Doch
durften die Priester der Heiligen Hügel den Altar Jahwes in Jerusalem
nicht besteigen, sondern sie aßen nur vom Priesterbrote mit, inmitten
ihrer Brüder." Das ist eine Treulosigkeit gegenüber dem, lvas das
Gesetz selbst den Lewiten in Aussicht gestellt hatte. Im Zuge ihres
Sieges brauchten die königlichen Priester diese Bundesgenossen nicht
mehr!
Natürlich fielen der Reform auch die Knltusstätten der fremden
Götter zum Opfer, die eine Heimat in Jerusalem gefunden hatten:
Das Thofet im Tale. der Kinder Hinnom, an deni man bisher noch inich
altkanaanäischer Sitte dem Moloch Kinder geopfert hatte; die Rosse,
„welche die Könige von Juda zu Ehren der Sonne am Eingänge zum
Tempel Jahwes hingestellt hatten"; die Altäre, die sich ans dem Dach
des Tempels befanden, auf dem sogenannten Söller des Ahas, auf denen
offenbar den Sternen geopfert worden war; „die Heiligen Hügel, die
östlich von Jerusalem, südlich vom Unheilsberg lagen, die der König
Salomo der Astarte, dem Scheusal der Sidonier, und dem Kümos, dem
Scheusal der Moabiter, und dein Milkom, dem Scheusal der Ammoniter,
errichtet hatte"; und zuletzt noch der Altar von Bethel, dem früheren
Hauptheiligtum des Reiches Israel, das in der Nachbarschaft des Reiches
Juda lag: „auch diesen Altar samt dem Heiligtum auf dem Hügel
riß er nur, zerbrach seine Steine und zermalmte sie zu Staub. Und er
zertrümmerte die Heiligen Säulen und hieb die Heiligen Pfähle um
und füllte ihre Stätte mit Menschengebeinen an."
Nach dieser durchgreifenden Zerstörung aller bestehenden Heilig
tümer zugunsten des einen Jahwetempels in Jerusalem begann man,
positiv den Geboten des neu aufgefundenen Gesetzbuches zu entsprechen.
Der König rief für das ganze Land ein Passah ans, wie es der Forderung
dieses Gesetzbuches entsprach. „Es war aber ein solches Passah wie
dieses noch nicht gefeiert worden von der Zeit der Richter an, die Israel
gerichtet hatten, und die ganze Zeit der Könige von Israel und Juda;
sondern zuni ersten Male im achtzehnten Jahre des Königs Josia wurde
dieses Passah in Jerusalem gefeiert."
Mit dieser Reform hatte der König das Herz der Priester gewonnen.
Von allen Königen Israels und Judas, von denen die Königsbücher
erzählen, ist er der einzige, der uneingeschränktes Lob erhält. „Seines
gleichen war vor ihm kein König gewesen, der sich von ganzen: Herzen,
von ganzer Seele und aus aller Kraft zu Jahwe bekehrt hätte, genau
nach dem Gesetze, des Mose. Und auch nach ihm entstand seinesgleichen
nicht." Mit diesen Worten schließt der Bericht über die große Kultus-
reform.