Full text: Von der Amöbe zum Menschen

Zu dieser Tiergruppe, die heute einen ziemlich scharf ab 
gegrenzten Typus in der Tierwelt einnimmt, gehören vor 
allem die Seeigel und Seesterne, dann die Seewalze, ein 
wurmförmiges Sterntier. 
Von hier ans ist nur noch ein Schritt zu den Würmern. 
Mit diesen so vielverachteten Geschöpfen eröffnet sich für den 
Naturforscher eine ganz neue Welt. Die Würmer sind es, 
welche erstmals die düsteren Gründe des Meeres verlassen 
haben, um auch das Festland mit tierischem Leben zu be 
siedeln. 
Auf dein Festlande haben die Würmer sich iin Großen 
und Ganzen nicht mehr sonderlich weiter entwickelt, im 
Meere aber sind sie der Ausgangspunkt für die heute vor 
handene höhere Tierwelt und damit also auch für den Men 
schen geworden. 
Die Würmer stellen in Bezug auf ihren Körper einen 
noch sehr einfachen Zellenstaat dar. Sie besitzen aber schon 
ein einfaches System innerer Organe, die sie als höherstehende 
Gruppe im Tierreich kennzeichnen. So durchzieht den Körper 
ein Wassergefäßsysteüy das die Stelle der Nieren vertritt. 
Auch ein einfaches Blutgefäßsystem ist vorhanden, in welchem 
ein Blntsaft zirkuliert, der eiche rötliche, gelbliche oder auch 
grünliche Färbung hat. Selbst rote Blutkörperchen, wie sie 
die Wirbeltiere haben, kommen bei den höherstehenden Arten 
schon vor. Die Atmung ist auch erst im Anfangsstadium 
und geschieht durch die Körperoberflüche und durch kiemen 
artige Anhänge. Die Sinnesorgane sind in einfachster Form 
vorhanden, ebenso die Nervenansütze. 
Die Fortbewegung geschieht gewöhnlich durch den Haut 
muskelschlauch mit seinen zahlreichen Ringfasern. Fortge 
schrittenere Arten besitzen Sangnäpfe, Klammern, Haken, ja 
sogar Fußstummeln, um sich fortzubewegen. 
An das Würmervvlk schließen sich als Abzweigungen die 
Krebse, Spinnen, Insekten und dann die Molusken (Schnecken, 
Muscheln, Tintenfische) an. 
Aber als weiterer Zweig, der aus dem Reiche der Würmer 
sich entwickelte, darf ein anderes Geschöpf gelten, das heute 
noch in verschiedenen Meeren, speziell im Mittelländischen, 
sich aufhält, ein Tierchen, das in der Entwicklungsgeschichte 
eine große Rolle spielt, der Amphivxus oder Lanzettfisch: 
ein Uebergangsstadium, ein Zwischenglied, zwischen den 
Weichtieren (wirbellosen) und den Wirbeltieren.
	        
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