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VIII.
Der Kampf ums Dasein.
Ueberall auf unserer Erde herrscht Kampf, tobt ein gegen
seitiger Vernichtungskrieg. Wer der Stärkste, wer der Ge
schmeidigste, wer der Klügste, bleibt Sieger, während der
Schwächling unterliegt.
Auch mit den Naturverhältnisseu haben die Lebewesen
einen beständigen Kampf um die Existenz zu führen und
nicht selten gehen Tausende und Abertausende von Lebewesen
zu Grunde, infolge plötzlich auftretender Naturereignisse, aber
oft auch infolge langsam. — im Lauf etlicher Jahre -oder
Jahrzehnte — auftretender Umwälzungen klimatischer oder
sonstiger Natur. Ganze Tiergruppen sind ausgestorben,
manche sind gegenwärtig am aussterbeu.
So ziemlich alle heute
existierenden Tiere .und
Pflanzen haben im Laufe
derJahrmillionen tiefgrei-
fendeUmgestaltuugeu ihrer
Körperorgaue vornehmen
müssen, die einen nach
dieser, die andern nach
jener Richtung hin, um
im Kampf ums Dasein
Sieger bleiben zu können.
Es haben sich so im Laufe
der Zeit bei einzelnen
Lebewesen oft eigenartige
Körperformen herausge
bildet, sind einzelne Glied- Amerikanischer Tagfalter
maßen seltsam umgeformt (ein dürres Blatt vortäuschend),
worden, um bei den ver
änderten Lebensverhältnissen, in welche manche Tiere geraten
waren, möglichst praktisch verwendet werden zu können. Recht
deutlich zeigen dies die beistehenden Bilder.
Es herrschte bei allen Lebewesen von jeher und
auch heute noch das Bestreben, sich den vorhandenen
Verhältnissen anzupassen 'Dadurch erklären sich die
zahlreichen Arten und Formen von Lebewesen.
Freilich haben da auch noch mancherlei andere Umstände
mitgewirkt, um einzelne Körperteile zu vervollkommnen. Der
gegenseitige Vernichtungskrieg unter der Tieren hatte z. B.
zur "Folge, daß manche Tiere ihre Verteidigungswaffen
(Stacheln, Krallen u. s. w.) weiter vervollständigten, andere