Full text: Von der Amöbe zum Menschen

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Noch etwas vollkommener repräsentiert sich die grüne 
Meerkatze. Sie gehört zwar auch noch zn den Halbaffen, 
aber ihre Affenähnlichkeit kennzeichnet sich in der Gesichts 
bildung und in der Möglichkeit, auf den Hinterfüßen zn 
laufen. Interessant ist ferner der Nasenaffe, bei dem Nase 
und Kvpfbildnng, besonders auch der Bart, außerordentlich 
menschenähnlich sind. 
Ein charakteristisches Merkmal zwischen Halbaffen und 
MenschenäDen ist auch die Gestaltung der Placenta oder Nach 
geburt. Dieses eigenartige Gebilde, durch welches die Nähr 
säfte uns dem Blute der Mutter in den Körper des Kindes 
eintreten und dessen Ernährung bewerkstelligen, unterscheidet 
die verschiedenen Säugetiergruppen von einander und auch 
bei den Halbaffen ist die Gestalt der Placenta eine andere 
wie bei den Menschenaffen. Bei Menschenaffen und Mensch 
ist diese Placenta jedoch völlig gleichartig! 
Auch da stellt . der Koboldmaki in der Placentabildnng 
ein Uebergangsstadium dar. 
X. 
Ueber die Affenlierwandtschaft des Menschen. 
Wir haben heute eine ganze Menge von hochinteressanten 
Beweisen der Abstammung des Menschen von affenähnlichen 
Vorfahren. Nicht nur, daß verschiedene der hochstehenden 
Affen, die Menschenaffen, in ihrer äußeren Gestalt oft 
sehr menschenähnlich sind, es ist hauptsächlich der innere Bau, 
die embryonale Entwicklung und vor allem die Blutsver 
wandtschaft, die besondere Beachtung verdienen. 
lieber die Blutsverwandtschaft und die embryonale Ent 
wicklung möchte ich die vorzüglichen Auslassungen des Schrift 
stellers Wilhelm Bölsche folgen lassen, der über ersteren Punkt 
sogt: 
„Wer jemals unter einer starken Vergrößerung einen 
Tropfen Blut gesehen hat, der weiß, daß dieser „ganz be 
sondere Saft" sich darstellt als ein Gemisch ans ziveierlei 
Dingen: erstens der eigentlichen Blutflüssigkeit und dann den 
darin schwimmenden sogenannten Blutkörperchen. Betrachtet 
man nacheinander solche Tropfen Blutes von sehr verschie 
denen Tieren, so zeigt sich in der Gestalt der roten Blut 
körperchen gar macherlei Wechsel; diese sind bald länglich, bald 
rund, bald groß, bald klein, kurz deutlich verschieden bei Fisch 
oder Molch oder Vogel oder Säugetier; kein Wunder, denn
	        
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