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„Ich hab' sie geschickt," erklärte Beate fast klein
laut, „das ist aber schon eine Ewigkeit her."
„Er sagt richtig:,Balg-Angst-Straße'," warf Ingrid
kichernd ein, „habt ihr gehört?"
„Schickt Sie Papa?" fragte Gwendoline durch
die geschlossene Tür weiter.
„Nee, Exzellenz is nich zu sprechen. Der Herr
Kalmin is vorne bei Exzellenz. Und nu is Herr
v. Schrott ans Telephon —"
„O Gott — Erwin Schrott!" stieß Ingrid aus
und warf einen himmelnden Blick zur Decke.
„— und er laßt fragen, ob er um zwölfe 'rüber
kommen darf, mit die Herrschaften nach Döberitz
fahren."
„Ja — ist denn noch Platz im Auto?" fragte Gwen
doline unsicher.
Der Bursche bejahte.
Beate kam, die Brennschere am seitlichen Scheitel
festhaltend, in die Verbindungstür. Halblaut fragte
sie die Schwester: „Meinst du, wir dürfen zusagen?
Ohne Papa zu fragen? Vielleicht ist es ihm nicht
recht —"
„Aber natürlich muß Erwin mit," neckte Ingrid,
„Erwin der Himmlische, Erwin der Überwältigende!
Tatsächlich, Kinder, ich finde ihn so schön — so süß —
so adrett — wie eine Figurscheibe auf dem Scheiben-
stand!"
Beate hatte leicht die Farbe gewechselt. Sie wandte
sich in der Verbindungstür nach ihrem Zimmer um,
damit die Schwestern ihr Antlitz nicht sahen. Aber
Ingrid bemerkte die dunkle Welle, die über ihren
Nacken floß.
„Also sagen Sie Herrn v. Schrott, wenn er pünkt