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W. Glikin:
zu gewinnen. Die thierischen Organe, sogar die grob zerschlagenen
Knochen, werden auf dem Wasserbade in einer 5 bis 20 %oigen Citronen-
säurelösung zur Auflösung gebracht. Das Fett kann mach dem
Erkalten abgeschöpft und die saure Lösung mit Aether ausgeschüttelt
werden, in dem die Citronensäure fast unlöslich ist. Die Aether-
auszüge schüttelt man mit Wasser aus und verdunstet sie. Diese
Methode scheint keine genügenden Resultate gegeben zu haben, da
sie wenig angewandt wird.
Das ewig dauernde Extrahiren veranlasste Dormeyer, eine
bessere, zuverlässigere Methode vorzuschlagen. Er betrat denselben
Weg wie Pflüger; seine Methode besteht im Wesentlichen auch
in einer Erschliessung der Substanz. Fein pulverisirte, in Vacuo
zetrocknete Substanz wird 4 bis 6 Stunden im Soxhlet’ schen Apparate
mit Aether extrahirt, um die Hauptmenge des Fettes aus der Sub-
stanz zu entfernen. Das hält Dormeyer für nothwendig, da die
Substanz nach Entfernung der Hauptmenge des Fettes leichter zu
pulverisiren ist und dadurch eine homogene Mischung ermöglicht
wird; ausserdem wirkt ein grosser Fettgehalt störend auf die Ver-
Jauung ein. Aus der bereits mit Aether extrahirten, auf’s Feinste
pulverisirten und durchgemischten Substanz wird ein Theil, 2 bis 4 g,
entnommen, mit 100 cem der Verdauungsflüssigkeit verrührt und
einer Temperatur von 37 ° bis 38° ausgesetzt. Die Verdauungsflüssig-
keit wird aus Schweine- oder Hundemägen mit 0,5 %Voiger Salzsäure
bereitet oder aus käuflichem Pepsin und Salzsäure (0,1 %o Pepsin,
0,5 %o Salzsäure) hergestellt. Die Dauer der Einwirkung ist bei
Anwendung eines Magenschleimhautauszuges %4 bis 2 Stunden,
dagegen bei einem Pepsinpräparate 10 bis 24 Stunden. Da ein
Theil der Substanz unverdaut bleibt, so muss man die Flüssigkeit
filtriren, den Rückstand im Exsiccator trocknen und dann im
Soxhlet’schen Apparate mit Aether ca. 40 Stunden extrahiren.
Die von der Verdauung erhaltene Flüssigkeit wird mehrere Mal mit
Aether ausgeschüttelt.
Athanasiu (7) fand Dormeyer’s Verfahren für sehr um-
ständlich, unbequem, und hat deshalb in seinen Versuchen die
Methode einigermaassen vereinfacht. Er unterwirft die Frösche un-
mittelbar nach ihrem Tode, ohne sie getrocknet zu haben, der
künstlichen Verdauung. Auf 250 g frische Substanz brauchte er
1 g Pepsin in 1 Liter 0,5 %oiger Salzsäure gelöst.
Durch die Einführung des Percolators von Nerking (8) ge-