Full text: Metaphysik des Ich

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2. 
Die Gewinnung des Ausgangspunkts. 
Soll der Gegenstand, das Ich, für die philosophische 
Forschung wieder erobert und in Dasein, Wesen und 
Gehalt dargestellt werden, so muß das Problem in 
seiner Ausdehnung und Schichtung erfaßt sein. Zu 
nächst ist innerhalb der Subjektivität das System der 
Orte abzugrenzen, an denen ein Ichbewußtsein sicht 
bar wird; jeder Ort wird dann das Problem des Ich 
selbst in besonderer Form heranrücken. Unter Sub 
jektivität ist dabei die ganze Fülle der seelischen 
Vorgänge zu begreifen, die irgendwie auf ein Objekt 
tendieren, sei es, daß sie es wahrnehmend und er 
kennend erfassen, sei es, daß sie es begehrend und 
wollend in Besitz nehmen und bearbeiten, sei es, daß 
sie es einfühlend und bildend darstellen. 
Sodann zeigt sich das Problem von einer Seite, 
die ihm den Garaus zu machen scheint. Jener viel 
gestaltige Kosmos des Apriori, das Gefüge der logischen, 
ethischen, ästhetischen und vielleicht noch anderer 
Geltungsgesetze, das System der geheimnisvoll der 
Erkenntnis und dem Leben dienenden und doch von 
den Objekten, die sie bewältigen, durch eine Kluft 
geschiedenen kategorialen Mittel fordert Selbstständig 
keit des Wirkens. So hätte es mit einem Ichbewußtsein 
nichts zu tun. Hat es etwa mit dem Ich zu schaffen? 
als seinem Gegenstand, als doch irgendwie in ihm 
beheimatet ?
	        
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