Full text: Metaphysik des Ich

6x 
Vierter Abschnitt. 
Die unmittelbare Bezeugung des Ich. 
20. 
Die Merkmale der unmittelbaren 
Bezeugung. 
Der Begriff der Bezeugung gilt für den nach 
prüfenden Zuschauer, nicht für das Ich selbst. Das 
Ich bezeugt sich für sich selbst in diesem letzten Um 
kreis seiner Sichtbarwerdung so wenig, daß man von 
der Abwesenheit des Ichbewußtseins als eines ersten 
Merkmals der unmittelbaren Bezeugung sprechen 
kann. Unter dem vielfältigen Aktgetriebe der Sub 
jektivität ruht die Substanz des Ich. Man braucht 
vor diesem Terminus nicht zu erschrecken: er wird 
hier nicht im rationalistischen Sinn gebraucht, wohl 
aber in einem ersten Sinn, der zugleich physisch und 
metaphysisch ist. Daran kommt der unparteiische 
Beobachter nicht vorbei, daß die leibliche Grundlage, 
oder, besser gesagt, das leibliche Korrelat der seelischen 
Individualität zugleich eine metaphysische Qualität 
nicht in sich birgt, nicht enthüllt, sondern in einer 
ganz unfaßbaren Weise zugleich ist. So entschieden 
diese phänomenologische Betrachtung das Psychische 
bisher als eine Welt, als ein Forschungsgebiet sui 
generis behandelt hat, so sehr ist hier das Paradoxon
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.