Full text: Tanaka's Plan

in der Mandschurei und Mongolei ermittelten Nachrichten oft 
der Zentralregierung vor, um sie als Angriffsstoff gegen die Re- 
gierung zu benutzen. Eine solche Handlungsweise bringt für 
unsere Außenpolitik durchaus schädliche Erscheinungen mit 
sich. Von nun an müssen wir unser Vorgehen verändern, damit 
wir schnellere Fortschritte machen können. Der Kontrollmittel- 
punkt muß also in Tokio sein. So sind wir in der Lage, 1. unsere 
Geheimnisse zu bewahren, 2, die chinesische Regierung an der 
Ermittelung unserer Pläne zu verhindern, 3, den Argwöohn der 
anderen Staaten vor der Verwirklichung einer Sache zu ver- 
meiden, 4, die vierköpfige Kontrolle in der Mandschurei und 
Mongolei zu vereinigen und 5, das Kabinett und die in Beziehung 
zur Mandschurei und Mongolei stehenden Behörden einander 
näherzubringen und sie vielleicht sogar miteinander zu ver- 
schmelzen, so daß wir mit voller‘ Kraft gegen 
China vorgehen können, Dieser Gründe halber sollten 
wir gemäß den ursprünglichen von Ito und Katsura aufgestellten 
Grundsätzen für die Einverleibung Koreas ein Kolonialmini- 
sterium gründen, das besonders auf unsere Entwicklung in der 
Mandschurei und Mongolei achten soll. Die Verwaltung For- 
mosas, Koreas und Sachalins wäre seine nominelle. Aufgabe, 
aber unser Eindringen in die Mandschurei und Mongolei ist sein 
wirkliches Ziel, Es ermöglicht uns, einerseits die Augen der 
Welt zu blenden und andererseits der Aufdeckung unserer 
inneren Uneinigkeit ‚vorzubeugen, Ich bin überzeugt, daß die 
Einverleibung Koreas deshalb nicht zur Zeit der Verwaltung 
Itos verwirklicht werden konnte, weil damals eine einheitliche 
Kontrollbehörde fehlte. Daher traten bei jeder Frage verschie- 
dene Ansichten auf, und die Bewahrung der Geheimnisse wurde 
unmöglich. All das verursachte Uneinigkeit im Innern, und bald 
wurden wir durch die Dazwischenkunft Koreas und verschie- 
dener anderer Staaten behindert. Nachher sandten Ito und 
Katsura eine Anzahl von Propagandisten «nach 
Europa, Amerika und Korea ab, um zu erklären, 
daß wir die Unabhängigkeit Koreas gewähr- 
leisteten und keine Sehnsucht nach einem 
Quadratzentimeter koreanischen Bodenshätten, 
Erst so wurde der internationale Argwohn beseitigt. Später 
wurde ein besonderes Kolonialministerium gegründet,‘ Unter 
dem Vorwand, daß wir ihm Formosa zu ver- 
walten gäben, nutzten wir jede Gelegenheit 
aus, So hatten wir das Glück, dieses Werk auf einmal zu Ende 
zu führen, Deshalb ist unter den heutigen Umständen zur Re- 
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