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und er soll wieder umkehren, denn ich bereute schon
längst wieder alles, was ich gesprochen • . . Aber sag
ihm, er hätte mich doch auch nicht herausfordern
sollen, denn ich gehe allein meinen Weg, und er
müßte es doch wissen, daß ich zu stolz bin, um mir
an anderen ein Beispiel zu nehmen . . .? O, wie
ich sie hasse, diese fischblütige kleine Person, die er
zur Vertrauten seiner Sorgen gemacht hat, statt zu
mir zu kommen frank und frei: Liebste, willst du mit
mir in die Armut springen? Seine Magd wäre ich
geworden, denn ich liebte, liebte ihn, wie noch niemals
ein Mann geliebt worden ist. Aber sag, Wawerka,
mußte ich mich nicht aufbäumen, als ich sah, daß er
sich bei einer anderen Rats erholt hatte, ob er's mit
mir ,wagen' dürfte? Und Gott sei Dank nur, daß
ich sie gedemütigt habe! Gute Lehren sollte ich mir
wohl bei ihr holen, aber ich saß recht wie eine Herrin
vor ihr, heute vormittag, lächelte nur immer und
ließ sie sprechen und sprechen, bis sie vor lauter Ver
legenheit aufhören mußte . . . o, wie ich sie hasse,
Wawerka!"
Die Alte strich ihr liebkosend das rotblonde Haar:
„Werd' ruhig, mein Täubchen, mein goldenes, er
wird wiederkommen, denn sein Herz ist verbrannt.
Aber glaub mir, er ist es nicht, den dir das Schick
sal bestimmt hat. Und all die Zeit über lag es vor
mir im Dunkel, aber heute haben sie endlich ge
sprochen, die Karten. Von weither wird er kommen