Fünftes Kapitel.
Er ging heimwärts durch die mondlose Sommer
nacht, aber um den Weg brauchte er sich nicht zu
kümmern. Seine brave Bessie war ihn in diesen Wo
chen so oft gegangen, daß sie ihn im Dunkeln fand,
nur zuweilen scheute sie tänzelnd vor einem einge
bildeten Schrecknis, aber es war eigentlich nur ein
kokettes Spiel, um von ihrem Reiter nicht vergessen
zu werden, wieder einmal seine liebkosende Hand an
dem schlanken, nervösen Halse zu spüren . . . „geh an,
Bessie, brav sein und vernünftig sein . . ."
Und „brav sein, vernünftig sein," wiederholte er
für sich selbst, „nur nicht wehklagen oder weinen!"
Lag ja auch nicht der allergeringste Grund vor: „Er
war einem bunten Vogel nachgelaufen, als er ihn
aber bei den Federn griff, hatte er sehen müssen, daß
er ohne Seele war." Na, und da sperrte man lachend
die Hand auseinander, ließ den bunten Vogel wieder
stiegen . . .
Und wie scharmant und ohne alle unnützen Emo
tionen sich die Entscheidung vollzogen hatte! Auf
einem Umwege hatte man sich gegenseitig die Meinung
besagt, ging mit einem Lächeln auseinander, und