Full text: Armer Henner .. (1/2)

Fünftes Kapitel. 
Er ging heimwärts durch die mondlose Sommer 
nacht, aber um den Weg brauchte er sich nicht zu 
kümmern. Seine brave Bessie war ihn in diesen Wo 
chen so oft gegangen, daß sie ihn im Dunkeln fand, 
nur zuweilen scheute sie tänzelnd vor einem einge 
bildeten Schrecknis, aber es war eigentlich nur ein 
kokettes Spiel, um von ihrem Reiter nicht vergessen 
zu werden, wieder einmal seine liebkosende Hand an 
dem schlanken, nervösen Halse zu spüren . . . „geh an, 
Bessie, brav sein und vernünftig sein . . ." 
Und „brav sein, vernünftig sein," wiederholte er 
für sich selbst, „nur nicht wehklagen oder weinen!" 
Lag ja auch nicht der allergeringste Grund vor: „Er 
war einem bunten Vogel nachgelaufen, als er ihn 
aber bei den Federn griff, hatte er sehen müssen, daß 
er ohne Seele war." Na, und da sperrte man lachend 
die Hand auseinander, ließ den bunten Vogel wieder 
stiegen . . . 
Und wie scharmant und ohne alle unnützen Emo 
tionen sich die Entscheidung vollzogen hatte! Auf 
einem Umwege hatte man sich gegenseitig die Meinung 
besagt, ging mit einem Lächeln auseinander, und
	        
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