er's wirklich meinte. Der gute dicke Quessendorpf
hatte noch gelacht, als er schon im Sattel saß, und
dieses dröhnende Lachen war ihm just als die rechte
Musik zu dem lustigen Abschiede erschienen . . .
Wie das Malheur niit dem Besuche zu stände
gekommen war, konnte er sich ungefähr denken. Die
Vabett', das Dienstmädchen, krank, der Jäger zum
Dienst eingetreten — alles, was Beine hatte, mußte
vor der drohenden Inspizierung ja Parademarsch
üben — und Frau Annemarie allein im Haus mit
der kleinen Rasselbande. Da klingelt es, und Wolff,
der hoffnungsvolle Älteste, der gerade schon an die
Türklinke langen kann, macht auf, sagt auf die Frage,
ob die Mama zu Hause sei, ja, und führt als an
gehender Kavalier die fremde Dame in den Salon,
genau so wie er es sonst immer bei solchen Gelegen
heiten von dem Jäger gesehen hat. Rennt dann
aber natürlich ans den Korridor hinaus und schreit:
„Mammi, tonnn mal nach vorn, es ist eine fremde
Tante da . . na, und da konnte Frau Annemarie
sich natürlich nicht mehr verleugnen lasse,:! ... Es
tat ihm ordentlich weh, daß er sie, ohne es zu wollen,
in die Verlegenheit gebracht hatte, sich gerade vor
Alix Prahlstorff eine so demütigende Blöße zu geben;
sie, die so stolz darauf war, daß „der Apparat", wie
sie zu sagen pflegte, „geräuschlos funktionierte!" Daß
niemand, der sie in ihrem sonst so behaglichen Heim
aufsuchte oder in eleganter Toilette über den Markt-
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