Full text: Armer Henner .. (1/2)

sich nach der Decke einer kargen Leutnantsehe zu 
strecken, na und da frage ich dich jetzt, wo sind 
deine Einschränkungen? Wie ich sehe, rauchst du den 
teuren Prince of Wales-Tabak, von dem jede ein 
zelne Zigarette etwa zwanzig Pfennige kostet, ruhig 
weiter?" 
Henner zuckte mit den Achseln: „Solche Un 
beträchtlichkeiten! Und, solange ich nicht weiß, woran 
ich bin, weshalb soll ich mir da unnütze Opfer auf 
erlegen?" 
„Unbeträchtlichkeiten und unnütze Opfer? . . . 
Siehst du, mein Junge, das war das richtige Wort!" 
Und der Oberleutnant Hartung reckte seine gedrungene 
Figur in die Höhe. „Also ,Unbeträchtlichkeiten' gibt 
es überhaupt nicht, wenn man km andern seinen 
ernsten Willen zeigen will, und ,unnütze Opfer'? Ja, 
mein Junge, wie anders würde die ganze Chose aus 
sehen, wenn du zu Alix Prahlstorff sagen könntest: 
Gnädigste Kointeß, ich hege nicht nur allerhand spar 
same Vorsätze, sondern ich habe auch schon! Seit 
ich weiß, daß ich ohne Sie nicht leben kann, habe ich 
mir alles abgewöhnt, was auch nur ein bißchen nach 
überflüssigem Luxus schmeckte. Die beiden Gäule sind 
verkauft, dreitausend Mark Plus gemacht auf meine 
Läpperschulden, mittags und abends trink' ich je ein 
Gläschen Maldeiner Bier, wie unsre,Spartaner', die 
unbekümmert mit fünfzig Mark Zulage auskommen, 
verkneif' mir die teuren Zigaretten s tutti quanti und
	        
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