Full text: Armer Henner .. (1/2)

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„Geräteturnen, Instruktion, Einzelexerzieren und 
zum Schluß Appell mit der Besichtigungsgarnitur. 
Es müssen noch etliche Kragen verpaßt werden, die 
Kerls sind seit dem Frühjahr zu mager geworden!" 
„Na, dann ist ja auch für deine Zerstreuung 
reichlich gesorgt. Und adieu, Kinder, meine Meinung 
kennt ihr ja jetzt. Die Medizinen haben das so an 
sich, daß sie meistens bitter schmecken, wenn sie danach 
auch nur wenigstens helfen wollten!" 
* -r- 
* 
Frau Annemarie, die ihrem Gatten auf den Flur 
hinaus das Geleit gegeben hatte, trat wieder ins 
Zimmer zurück, in dem beweglichen Gesichtchen einen 
Zug ernsthafter Sorge. „Nun, und?" fragte sie leise. 
Henner war aufgestanden, seine Stimme klang 
heiser: „,Unb‘, Frau Annemarie? Ja, was soll darauf 
noch kommen! Er hat ja ganz recht, also Schluß 
jetzt auch und aus! Aus!" 
Da schrie sie laut auf, denn in seineil Worten 
glaubte sie die Bestätigung dessen zu hören, was der 
abschiednehmende Gatte vor wenigen Augenblicken als 
schwere Befürchtung ausgesprochen hatte: „Um Gottes 
willen, Henner! Und schämen sollten Sie sich, an 
eine solche Feigheit überhaupt nur zu denken!" 
„Feigheit, Frau Annemarie? Na, wie man's nehmen 
will! Aber das ist, mit Ihrer gütigen Erlaubnis, 
vorläufig noch mal Unsinn, ich denke nicht daran.
	        
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