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kommen, ehe sich ... na also, ehe sich irgend etwas
entscheidet?"
„Ich verspreche es!"
„Auf Ihr Wort?"
„Alls mein Wort!"
„Also, dann ist's gut, Henner," und sie schüttelte
ihm kräftig die Hand. Auf der Schwelle wandte er
sich noch einmal um: „Frau Annemarie. . ."
„Henner?"
„Also nur ein einziges Fünkchen von Ihnen in
die Seele der anderen . . . aber Schluß jetzt, ich bin
wirklich ein Narr. . . ."
Sie sah ihm nach, wie er langsam und müde
über die Straße nach seiner Wohnung schritt, eine
ganze Weile lang, bis die quellenden Tränen ihr den
Blick verdunkelten. Wenn sie nur helfen könnte irgend
wie, all' ihren gekränkten Stolz wollte sie ja vor der
andern hingebe», wenn sie nur helfen könnte. . . .
Und plötzlich richtete sie sich auf, schritt zur Tür und
drückte auf die Schelle.
„Madam' befehle?"
„Rasch, Babett', spring zum Fuhrhalter Möller
'nüber, er sollt' niir zu halb vier e' Chaisewägelche
nach Quessendorf parat halte. Aber sag's ihm glei',
wenn er's nit tres-bon marcbe mache tät', würd' ich
den Krümperwage preferiere!"
Ende deS ersten Bandes.