Full text: Armer Henner .. (1/2)

60 
Die Kasinoordonnanz war gegangen, um. die be 
stellte Flasche Sekt zu holen, der Oberleutnant Har 
tung hatte schon längst den ersten, verfehlten Stoß 
getan — er war nie ein besonderer Künstler ans dem 
Billard gewesen —, aber Henner von Sacrow stand 
noch immer ans sein Queue gelehnt und sah mit 
zusammengebissenen Zähnen in den mondbeschienenen 
Kasinogarten hinaus. 
„Henner, schlaf nicht, du bist an der Reihe!" 
„Ach so, entschuldige." Er trat zum Billard, statt 
aber zu stoßen, schlug er mit dem Queue einen scharfen 
Lnfthicb. „Also es muß etwas geschehen, irgend 
etwas! Alle Welt macht sich ja schon über mich 
lustig!" 
„Na, na, na, ein bißchen weniger heftig, mein 
Jungchen, so ein Ding kostet zwanzig Mark, wenn es 
kapnt geht. Hub nicht immer den Größenwahn 
haben, sich einbilden, man stände im Mittelpunkt des 
öffentlichen Interesses! Ist die Tatsache, daß Herr 
Schmielke sich hier im Kreise ankaufen will, vielleicht 
ein streng behütetes Geheimnis zwischen dir und den 
Quessendorfern? ... Na also, weshalb soll man da 
sich hier im Kasino über den Herrn nicht unterhalten, 
ohne dabei gleich an dich zu denken?" 
Henner sah den Freund unsicher an. „Meinst du 
wirklich?" 
„Aber natürlich! Oder glaubst du, der einsame 
Kalckhofs hätte sich vielleicht an dich gewandt, wenn
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.