Full text: Armer Henner .. (1/2)

's. 
Und er sprach eine ganze Weile lang tröstliche 
Worte, an die er selbst nicht glaubte, führte allerhand 
Gründe für seine Annahme ins Feld, daß die Komteß 
Alix sich zum mindesten noch zuwartend verhielte, 
alles nur, um dem armen Kerl da wenigstens über 
diesen gefährlichen Zustand des vollkommenen Zu 
sammenbruches hinwegzuhelfen, den Zustand, in dem 
man die einzige Torheit beging, die nicht mehr gut 
zumachen war. . . . 
Henner hatte das dargebotene Glas zurückgewiesen, 
jetzt wandte er sich um und stürzte es auf einen Zug 
hinunter. „Gib dir keine Mühe, Franzel, ich war 
selbst in Quessendorf drüben!" 
„Und hast mit Alix gesprochen?" 
„Nein, aber gesehen und gehört genug. Und 
jetzt laß mich nach Hause, Franz, ich bin heute wirk 
lich nicht genießbar, du aber find'st ja Gesellschaft!" 
Er wollte sich zur Tür wenden, aber der Oberleutnant 
Hartung vertrat ihm den Weg. Nur Zeit gewinnen, 
denn in den flackernden Augen des andren stand 
deutlich der letzte, verzweifelte Entschluß geschrieben... 
„Unsinn, Henner, und, wer weiß, was für Tor 
heiten du dir einredest!" 
„So quäl' mich doch nicht so unnütz, mir kann 
kein Mensch mehr helfen. Und gib mir, bitte, die 
Tür frei, ich bin doch kein Kind mehr, das einen 
Vormund braucht? ..." 
Franz Hartung reckte sich heraus. „Halloh, mein
	        
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