Junge, wird's Ernst? Also, dann laß dir sagen, du
kommst nicht eher aus diesem Zimmer heraus, bis du
mir bewiesen hast, hörst du: bewiesen, daß ich un
recht habe. Dann kannst du mit deinem Leben an
fangen, was du lustig bist. Dich aber auf eine bloße
Meinung hin totschießen, oder weil einem so danach
zu Mute ist? . . . Wie ein gekränkter Primaner!"
Henner verfärbte sich — „wer sagt dir denn, daß
ich . . . also ich denke nicht daran" — aber ließ sich
ohne Widerstreben in das Zimmer zurückführen und
auf den Stuhl neben der Sektflasche niederdrücken.
„So, trink mal erst, und dann, bitte, deine Beweise!"
„Eine Frage erst noch, Franzel."
„Na, bitte!"
„Also heute mittag konntest du nicht genug Gründe
finden, mir abzuraten, und jetzt redest du mir zu?"
„Das erklärt sich sehr einfach, mein Jungchen,
weil ich heute mittag den ganzen Fall höchst ober
flächlich beurteilte — du wirst mir zugestehen, nicht
ohne deine Schuld. Nachdem ich aber gesehen habe,
daß diese Affäre, die ich für einen bloßen Flirt hielt,
dein Schicksal ist, mein Junge? . . . Und nur kein
Mißverständnis! Ich rede dir gar nicht zu, will nur
deine Beweise kennen lernen, um dir dann voll
kommen freie Hand zu lassen! . . ."
Henner sah dem Freunde forschend ins Gesicht,
ob er's auch wirklich ehrlich meinte: „Du, Franz,
falls du beabsichtigen solltest, mich einzuwickeln?"