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Stunden hätte er sich über diese Mitteilung, die nichts
andres bedeutete, als daß der Inspekteur beabsichtigte,
ihn ins Gardejägerbataillon nach Potsdam zu ver
setzen, ganz unsinnig gefreut, aber der, den diese Mit
teilung anging, war ja längst schon gestorben, nur
seine äußere Hülle stand noch aufrecht da, schnitt für
eine kurze Weile allerhand lustige Grimassen, um jede,
auch die geringste Spur zu verwischen. . . . Wie vor
einem unlösbaren Rätsel sollten sie stehen!
Und alle hatten sie sich willig täuschen lassen, zu
letzt auch der gute Hartung. Als sie zusammen den
Frühschoppen verließen, sagte er, „du, Henner, ich hätte
eigentlich ein paar ernsthafte Worte mit dir zu sprechen!
Herr von Quessendorpf war heute in aller Herrgotts
frühe bei mir . . Und da erwiderte er wiederum
mit einem Lachen: „Ach so, die dumme Geschichte von
gestern abend? Wenn du wüßtest, Franzel, wie weit
das alles hinter mir liegt! Kommt ja öfter vor, daß
einer sich um ein Weib ein bißchen verrückt anstellt.. .
war 'ne reine Nervensache. Und schon wieder vor
über, hab' mich eigentlich über mich selbst gewundert,
wie ruhig ich heute die ganze Chose ansehe. Mitten
in der Vorstellung wurde mir die Verlobungsnachricht
mitgeteilt, und sag' selbst, Franzel, hab' ich darum
meine Kompanie weniger ruhig geführt?" ... „Nein,"
sagte der Oberleutnant Hartung, „nicht im ge
ringsten!" . . . „Na, siehst du, so ein Erfolg wie der
heutige hilft einem über manches hinweg, was man