Full text: Armer Henner .. (1/2)

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sonst vielleicht schwerer genommen hätte! Aber eine 
Frage noch: Speisen Euer Hochwohlgeboren heute mit 
im Kasino?" . . . „Ja, natürlich." . . . „Also, bon! 
Dann hol' mich fünf Minuten nach eins ab; wenn 
wir leider auch nicht nebeneinander sitzen können, so 
doch wenigstens mal über den Tisch 'weg anprosten. 
Weißt ja, bin heute hochgeehrter Ehrenmops Seiner Ex 
zellenz des Herrn Inspekteurs, und, weiß Gott, wenn 
ich nicht eine so durch und durch leutselige und herab 
lassende Natnr besäße, dürfte ich als halber Gardiste 
mit euch Provinzialen eigentlich gar nicht mehr ver 
kehren! ..." 
So hatte er mit lachendem Munde geschlossen, 
war quer über den Markt nach seiner Wohnnng ge 
gangen nach einem flüchtigen Gruße mit drei Fingern 
am Tschakorande. ... Im Herzen ein bitteres Weh, daß 
er sich's hatte versagen müssen, dem einzigen Getreuen 
zum Abschied die Hand zu drücken, ihm mit einem 
Blicke wenigstens für alle bewiesene Liebe und Güte 
zu danken . . . unmöglich . . . nur nicht aus der Rolle 
fallen! . . . 
Um fünf Minuten nach ein Uhr . . . noch eine 
reichliche Stunde lag vor ihm. Er konnte sich mit 
aller Gründlichkeit waschen und die beste Garnitur 
Überrock anziehen, vielleicht noch irgend etwas aus 
denken, was die hohe, nach Beweggründen forschende 
Kommission sozusagen mit der Nase auf eine plötzlich 
eingetretene Geistesstörung stoßen mußte... ja, richtig.
	        
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