Full text: Armer Henner .. (1/2)

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„Na, so spät, Alter?" 
Der Baron von Quessendorpf küßte seiner Gattin 
mit einer gewissen altfränkischen Galanterie Stirn und 
Hand und ließ beit gewaltigen Körper in einem aus 
ganz besondere Tragfähigkeit erprobten Sessel nieder. 
„Ja, verzeih, Fannutschka, bin aufgehalten worden. 
Na, und die übrigen? die Jungens und unser.Stamm 
gast'?" Womit er den Oberleutnant von Sacrow meinte, 
der seit etwa drei Wochen ziemlich regelmäßig nach 
beendigtem Dienst seine Abende in Quessendorf zn 
verbringen pflegte. 
Frau Fanny machte eine kurze Kopfbewegtnig nach 
dem schon im Halbdunkel liegenden Ziergarten hin, 
auf dessen gelben Sandwegen ein Paar in eifriger 
Unterhaltung lustwandelte, immer um den kleinen 
Weiher herum mit dem eintönig plätschernden Spring 
brunnen. . . . „Da! Die Jungens aber sind mit dem 
Kandidaten krebsen gegangen, in die Maldeiue. Wie 
die Räuber ausstaffiert, und einen großen Kientopf 
haben sie mitgenommen, obwohl ich ihnen sagte, 
Krebsen bei Fackellicht wäre verboten!" 
Der Baron von Quessendorpf lachte: „Schad'! 
nuscht, Mutti, hab' auch genug verbotene Sachen ge 
trieben, wie ich so alt war, nur erwischen sollen sie 
sich nicht lassen von dem Fischereiaufseher, sonst gibt's 
Wichse! Und eigentlich ist's mir ganz lieb" — er 
unterbrach sich, winkte mit der rotbraun verbrannten 
Rechten nach dem Ziergarten hinunter: „Guten Abend,
	        
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