Full text: Beiträge zur Kenntnis der Ephemeriden

Biologisches, 
Die Larven. von Heptagenia sulphurea bewohnen grössere 
langsamer fliessende Gewässer oder grössere klare Seen.. Hier 
Äindet man sie ausschliesslich an Stellen mit reichlicher Vege- 
tation, z. B. in Schilfbeständen und in der Bodenflora von 
Elodea canäadensis und Myriophyllum; Sandige öde. Stellen 
meiden sie völlig. 
Ihre Nahrung ist fast ausschliesslich vegetabilisch, kleinere 
Tiere, besonders Rotatorien, werden wohl nur gelegentlich durch 
Zufall aufgenommen. Die wichtigste Nahrung bilden unzweifel- 
haft Detritus‘ und Diatomeen. Man sieht die Tiere im Aqua- 
rium häufig auf einem vermoderten Pflanzenteilchen sitzen und 
eifrig daran nagen. Andererseits sind die Tiere aber auch ohne 
Zweifel imstande, feineren Detritus und besonders Diatomeen 
ohne kauende Bewegung der Mundwerkzeuge sondern durch 
blosses Aufsaugen aufzunehmen. Bei der Besprechung des 
Verdauungssystems werde ich darauf zurückkommen. Hier 
will ich nur noch erwähnen, dass ich diese Art der Nahrungs- 
aufnahme auch deutlich bei den von mir in Glasschalen ge- 
haltenen Tieren habe beobachten können. 
Da unsere Larven also stets reichlich mit Nahrung ver- 
sehen sind, so haben sie.es nicht nötig, auf Raub auszugehen, 
Sie sitzen meist träge da und bewegen nur die Tracheenkiemen, 
um das zur Atmung nötige frische Wasser herbeizustrudeln. 
Die Fortbewegung geschieht in der Hauptsache durch 
Schwimmen. Hierbei werden die Tracheenkiemen dicht an den 
Köper gelegt, für die Fortbewegung kommen sie nicht in 
Betracht, 
Dasselbe hat schon Drenkelfort für Siphlurus lacustris 
beobachtet. Die Ansicht Tümpels, dass die Tracheenkiemen
	        
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