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die Larve beim Schwimmen vielleicht unterstützen, trifft also
auch für unsere Spezies nicht zu.
Ebenso habe ich auch an den Beinen keine rudernde Be-
wegung beobachtet, wie dies Drenkelfort für Siphlurus lacustris
annimmt, Diese werden vielmehr beim Schwimmen ebenfalls
dem Körper lose angelegt. Die starke Abflachung der Beine
hat also wohl nur den Zweck, dem Wasser beim Schwimmen
einen möglichst geringen Widerstand zu bieten.
Die Schwimmbewegung kommt vielmehr durch Auf- und
Abschlagen des Abdomens mit den Schwanzfäden zustande.
Ebenso wie dies Drenkelfort für Siphlurus lacustris beobachtete,
habe ich auch für Heptagenia sulphurea feststellen können, dass
die Schwimmbewegungen der jungen Larven viel hastiger sind
als die der älteren. Drenkelfort erklärt dies wohl zutreffend
mit der verhältnismässig grösseren Länge der Schwanzborsten
bei den älteren Tieren.
Ihrer Beine bedienen sich die Tiere zur Fortbewegung
ziemlich selten. Sie können laufend auch keine grosse Be-
hendigkeit entwickeln, wie etwa die meisten Plecopterenlarven.
Vielmehr schreiten sie ziemlich schwerfällig dahin.
Wieviel Häutungen bei unserer Spezies während des
Larvenlebens vorkommen, habe ich leider nicht beobachten
können, da es mir nicht gelang, die Tiere vom Larvulastadium
bis zur Nymphe am Leben zu erhalten.
Das Larvenleben dauert bei Heptagenia sulphurea nach
meinen Beobachtungen ein Jahr. Ich habe jedenfalls niemals
zu gleicher Zeit Larven gefangen, deren Altersunterschied sehr
gross erschien, er mochte wohl höchstens zwei bis drei Monate
betragen. Dieser Unterschied erklärt sich daraus, dass bei uns
diese Eintagsfliege vom Mai bis in den Oktober hinein fliegt.
Mehrere Generationen sind nach meinen Beobachtungen in
einem Jahre nicht vorhanden. Andererseits schlüpften sämtliche
Larven, die ich im März fing, noch in demselben Sommer aus.
[ch kann also wohl mit ziemlicher Sicherheit für Heptagenia
sulphurea eine Larvenperiode von etwa einem Jahre an-
nehmen. ;