22
Bedeutender im Verhältnis hierzu ist die Längenzunahme
der Schwanzborsten und der Flügelanlagen. Besonders sind
die Schwanzfäden bei jüngeren Tieren verhältnismässig viel
kürzer als bei ausgewachsenen Larven. . Hier zeigt infolgedessen
die Matrix vor jeder Häutung eine starke Faltung. Ganz ähn-
liche Bilder zeigt in diesem Stadium ein Sagittalschnitt durch
die Flügelanlagen,
2. Ernährungssystem.
a) Die Mundteile.
Labrum. Die Mundöffnung wird von der dorsalen Seite
her von der Oberlippe, dem Labrum bedeckt. Das Labrum
gehört ja nicht zu den echten Mundteilen, die aus einer
embryonalen Extremitätenanlage hervorgegangen sind, es stellt
vielmehr eine unpaare Hautfalte des Clypeus dar, Das Labrum
unserer Larve hat. etwa die Form eines regelmässigen Trapezes,
wobei die kleinere Grundlinie die Insertion am Clypeus dar-
stellt, Der distale Rand ist an den Ecken abgerundet und in
der Medianebene leicht eingekerbt. Er trägt einen dichten
Besatz von Haaren, welche alle medianwärts gekrümmt sind.
In der Mittellinie des Trapezes etwa springt jederseits eine
kräftige Chitinverdickung in das Innere vor, welche zum Ansatz
eines Muskelbündels dient,
Ein Epipharynx, wie er für Siphlurus lacustris von Drenkel-
fort beschrieben ist, fehlt. hier.
Mandibel. Die Mandibeln sind’ bei unserer Larve nicht
einander spiegelbildlich gleich. Sie haben beide eine etwa drei-
eckige Form. Am distalen Ende tragen sie je zwei starke ge-
zähnte Chitinzähne, medianwärts liegt die Kaufläche und
zwischen beiden befindet sich ein Büschel feiner Haare, der
Rest des rudimentären Palpus mandibularis. Ferner befindet
sich auf der der Medianebene abgekehrten Seite ein kräftiger
Besatz langer Haare. Die Kaufläche ist nun bei den beiden
Mandibeln verschieden ausgebildet. An der rechten Mandibel
finden wir eine Mahlfläche, welchg kräftige Furchen zeigt und