Full text: Beiträge zur Kenntnis der Ephemeriden

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ander ausweichend. Die Höhe der einzelnen Zellen beträgt bis 
zu 35 m, dabei sind sie, besonders an der Basis, ‚sehr: schmal. 
Die Kerne und die Plasmastruktur unterscheiden sich von denen 
des Vorderdarmes nicht, doch ist die Chitinintima hier kaum 
zu erkennen. Nur bei sehr starker Vergrösserung (etwa 1300) 
erscheint sie als feine, der Epitheloberfläche eng anliegende 
Lamelle. Die starke Hervorwölbung dieses Epithelringes in das 
Lumen des Darmtraktus ist wohl auf. den Druck der sich ver- 
mehrenden Zellen zurückzuführen. Eine wesentliche Bedeutung 
als Verschlussapparat zwischen Vorder- und Mitteldarm dürfte 
dieser Ringfalte wohl nicht zukommen. Dafür spricht schon 
das Fehlen einer Ringmuskulatur, 
Dass es sich nun hier wirklich um einen Proliferationsring 
handelt, dafür spricht vor allem, dass ich nur hier,. wenn auch 
sehr selten, Teilungsfiguren finden konnte, während ich sie im 
Oesophagus und im Kropfe nie angetroffen habe. Die grosse 
Seltenheit der Mitosen erklärt sich leicht aus der langsamen, 
stetigen Entwicklung‘ mit den zahlreichen Häutungen der 
Ephemeriden,. Den embryonalen Zellen kommt hier auch nicht 
die Funktion einer Epithelregeneration zu, wie es für die 
holometabolen Insekten von mehreren Autoren nachgewiesen ist 
(z. B. Deegener 1904). Vielmehr geht von hier aus einfach das 
Wachstum des Vorderdarmes aus. Die Zellen des Proliferations- 
ringes flachen sich ab und werden allmählich zu Epithelzellen 
des Vorderdarmes. Der Ausdruck „Imaginalring“ ist also genau 
genommen für die Ephemeriden nicht zutreffend. Gleichwohl 
möchte ich ihn beibehalten, da er sich allgemein eingebürgert 
hat, und da auch im Prinzip kein wesentlicher Unterschied 
besteht, 
Mitteldarm. Der Mitteldarm ist hier der ausgedehnteste 
Teil des gesamten Darmtractus; er erstreckt sich vom ersten 
Thoraxsegment bis zum ‚sechsten Abdominalsegment. Zunächst 
verläuft er vom Kropf aus direkt gradlinig analwärts, Im dritten 
Abdominalsegment jedoch biegt er ziemlich scharf ventralwärts 
um, wendet‘ sich jedoch gleich wieder analwärts; es entsteht 
also an dieser Stelle eine knieförmige Knickung. An diese
	        
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