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Auflösung oder Abstossung des hohen Epithels bemerken
können,
Meiner Ansicht nach erklärt sich das Vorhandensein
dieser Ventralfalte von flachem Epithel einfach aus der
Dilatationsfähigkeit des Dickdarms, Das hohe, feste Epithel
allein würde wohl kaum imstande sein, den Kontraktionen der
Ringmuskulatur Folge zu leisten. Diese Ventralfalte dagegen
ermöglicht ohne weiteres eine erhebliche Erweiterung und Ver-
engerung des Darmlumens, Für meine Ansicht spricht auch
die oben beschriebene‘ starke Ausbildung der Ringmuskulatur
an dieser Stelle.
An seinem analen Ende bildet auch das Colon wieder
einen sehr kräftigen Sphinkter zum Abschluss gegen das Rectum.
Dieser Verschlussapparat ist bei weitem kräftiger ausgebildet
als die beiden Sphinkteren des Ileums. Das Epithel besteht
hier nur aus ziemlich hohen Zellen, das flache Epithel der
Ventralfalte ist nicht mehr vorhanden, Äusserst kräftig ist die
Ringmuskulatur entwickelt, die Bündel erreichen eine Stärke
von 15 w. Dieser Sphinkter ist weder von Fritze noch von
Drenkelfort erwähnt worden. Wie ich später darlegen werde,
kommt ihm jedoch eine grosse Bedeutung zu.
Rectum. An diesen dritten Sphinkter des Darmes schliesst
sich als letzter Darmabschnitt das im letzten Abdominalsegment
gelegene Rectum an. Dieses ist hier sehr muskulös und spielt
bei der Fortbewegung eine wichtige Rolle. Das Epithel ist
ziemlich flach, etwa 5 bis 6 ® hoch. Die Kerne sind kugelig,
etwa 3 bis 4 u gross und lassen gewöhnlich einen kleinen,
meist mittelständigen Nucleolus erkennen. Intima und Basal-
membran sind deutlich zu erkennen, Auf der ventralen Seite
des letzten Abdominalsegments mündet das Rectum mit dem
After, Hier geht das Epithel direkt in die Matrix der Cuticula
über, während sich die Intima in die Cuticula fortsetzt. Das
Rectum ist nun durchweg mit einer kräftigen Ringmuskulatur
umgeben, die bis zu 6 x dick wird, Dazu kommt ein System
kräftiger Dilatatoren, welche einerseits an der Basalmembran,
andererseits an dem Cuticularskelett ansetzen. Ich habe sechs