Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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durch gewonnene Mehreinnahme benutzt, um die Zuschläge 
zur Einkommen- und Gewerbesteuer zu erniedrigen. Meiners 
dorf erhebt vom gemeinen werte der bebauten Grundstücke 
2%°/oo7 der unbebauten 3 3 / 4 °/oo/ um mit dem so gewon 
nenen Überschuß die Kanalisation durchzuführen. Schöne 
berg, dessen Stadtverordneter Zobel zuerst den Gedanken 
der „Differenzierung der Grundwertsteuer" energisch ver 
folgt hat, und das bei unbebauten Grundstücken, die durch 
städtische Aufwendungen wie Parkanlagen und Untergrund 
bahnen besonderen Vorteil haben, bis zu tv°/oo erhebt, hat 
den Mehrertrag u. a. dazu verwandt, seinen Lehrern die 
höchsten Gehaltssätze zu bewilligen. 
Durch dieses Gesetz ist es auch möglich geworden, eine 
Trennung von Bodenwert und Gebäudewert durchzuführen. 
Der Stadt Königsberg in Preußen gebührt der 
Ruhm, auf dieser Bahn den ersten Schritt getan zu haben. 
Bei der Entfestigung der Stadt mußte die Gemeinde das Um 
wallungsgelände von dem Militärfiskus für 30 Millionen M 
erwerben. Aus militärischen Gründen war im ersten Rayon 
bezirk bisher jeder Bau verboten, im zweiten Rayonbezirk 
nur polzfachwerk gestattet. Mit einem Schlag wurde nun 
aus diesem Gelände Bauland. Um diese außerordentlichen 
lvertsteigernngen in gerechter weise zu den Kosten der 
Entfestigung heranzuziehen, schlug der Magistrat vor, im An 
schluß an die bestehende Grundwertsteuer die Grundstücke im 
ersten Rayon mit einem Steuerzuschlag von 8°/^, im zweiten 
Rayon mit 4°/oo Z» belegen und zwar lediglich vom wert 
des Bodens, gleichviel ob das Grundstück unbebaut oder 
bebaut sei oder werde. 
Der Magistrat gab dazu folgende treffliche Begründung:
	        
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