Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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unser Volksleben erkannt hat, muß auch aus nationalen 
Gründen wollen, daß diese zahlreichste Schicht unseres Volkes 
in schrittweiser Emporentwicklung immer mehr Anteil an 
unserem Kulturleben erringt, und so immer mehr auch die 
innere Einigung unseres Gesamtvolkes herbeigeführt wird. 
Mit Befriedigung begleiten deshalb weite Kreise der 
Bildung die steigende Bedeutung der Grganisationen unserer 
Industriearbeiter, die in Tarifverträgen usw. geregelte Ver 
hältnisse auf dem Arbeitsmarkt herbeizuführen berufen sind. 
Nun aber sehen wir, wie alle Genossenschafts- und Gewerk 
schaftsarbeit zuletzt doch zum großen Teil um ihren Lohn be 
trogen wird. )n unzähligen Arbeitern, die den Zusammen 
hang rnit der Grundrente nicht erkennen, wächst ein Gefühl 
desZweifelns und des Verzweifelns,steigt derGedanke empor, 
daß erst diese ganze „kapitalistische Gesellschaftsordnung" ver 
nichtet werden muß, ehr die Arbeit zu ihrem Rechte kommen 
kann. Soll diesem Gedanken der Nährboden entzogen werden, 
so muß deshalb zu,aller Genossenschafts- und Gewerkschafts 
arbeit die Bodenreform treten, die allein die Erfolge dieser 
Arbeit auch wirklich denen sichert, für die sie bestimmt sind. 
lvas für die Arbeiter der freien Industrie gesagt ist, 
gilt auch für die Arbeiter der Staatsbetriebe. So berichtet 
eine Denkschrift des „Jentralverbandes Deutscher Eisen 
bahner" (Geschäftsführer: TO. Gutsche) im Iahre von 
geradezu fürchterlichen lvohnungsverhältnissen. I" Glock 
stein und Arys „wohnen, schlafen und kochen fünf bis 
acht Personen in einer Stube. (Jederzeit muß der Mister 
oder seine Frau bereit sein, wenn es dem Vermieter ein 
fallen sollte, sie zur Arbeit heranzuziehen." 
In veddin „kommt es vor, daß eine achtköpfige
	        
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