Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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von Blankenfelde gehörte, und dessen Skulpturenschmuck so 
wertvoll war, daß er noch heute inr Märkischen Museum 
aufbewahrt wird. Auch in jener Zeit gab es schon vornehme 
Straßen,> „Geheimratsviertel", und zwar galt als solches in 
erster Reihe die Alosterstraße. Die Buden waren zumeist 
an der Stadtmauer zu finden; die „kleinsten Budeken" 
standen in der Paddengasse. 
Die Stadt selbst besaß etwa ^oo Häuser und Buden, 
die zumeist an Juden und Höker vermietet waren. Die 
wenigen Mieter wurden mit dem Gesinde und den Tage 
löhnern zur gleichen untersten Stufe gerechnet. Niemand 
konnte Meister werden, der nicht ein eigenes Haus als Verk 
ünd Wohnstätte besaß. Man dachte in Berlin, wie in Jena, 
wo um diese Zeit (Jt.589) die Herzöge Friedr. Wilhelm 
und Johann in einer „Polizei-und Landesordnung" ver 
boten, Miethäuser zu bauen, weil darin „leichtfertige und 
von allen Drten verlofsene unbekannte Leute ausgenommen 
würden, die nur in Feld und Wald Diebstahl verübten 
und sonstigen Schaden machten". 
t5?t gab es nur einen Mann in Berlin, der etwa als 
Hausbesitzer im heutigen Sinne gelten konnte: Johannes 
von Blankenfelde, der Eigentümer des Prunkhauses 
Spandauerstraße 49. Ihm gehörten nämlich iin ganzen vier 
Häuser, die man zusammen aus fast 7000 Taler wert schätzte. 
Außerdem besaß er noch eine Ziegelei und viel Grundeigen 
tum im Lande, so daß sein gesamtes Eigentum an Häusern 
und Boden wohl \6000 Taler Wert darstellte. Aber es gab 
eben auch nur einen Johannes von Blankenfelde. 
Der unbebaute Boden Berlins, auf dem keine Zinslast 
ruhte, kostete im Weichbilde der beiden Städte der Hektar
	        
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