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ja auch erreicht war. Den Bauwilligen wurde eine Steuer
freiheit bewilligt, die bis auf ^o Jahre ausgedehnt wurde.
Steine, Holz und Kalk wurden vom Könige umsonst in großem
Umfange gegeben, und —^5 % der an sich nicht hohen
Baukosten wurden oft bar zugeschossen.
In dem einen Jahre ^756 hat Friedrich Wilhelm I.
insgesamt den preußischen Städten einen Barzuschuß zu
Hausbauten in Höhe von 350000 Talern geleistet. Das war
mehr als der 20. Teil der gesamten Staatseinnahmen! Die
Bodenpolitik, die in Berlin galt, wurde natürlich auch in
den anderen preußischen Städten befolgt, wenn auch dort
der Einfluß des Königs persönlich nicht so stark einsetzen
konnte wie gerade in der Residenz. Besonderes Verdienst
erwarb sich hier der alte Dessauer als Gouverneur von
Magdeburg. In der Instruktion für die Kurmärkische
Kriegs- und Domänenkammer machte es der König ^723
den Beamten zur Pflicht, „nichts zu verabsäumen, wodurch
die Aufnahme der Städte, auch soviel die Bebauung der
wüsten Stellen betrifft, befördert werden solle, und zwar
mit aller rigueur".
In Berlin entstand aus Teilen des damaligen Tier
gartens die Wilhelmstraße. Die große Gartenbaustelle,
auf der heute das Reichskanzlerpalais steht, schenkte der
König einein Grasen Schulenburg. galt sie mit Ge
bäude 30000 Taler. Im Jahre j.875, als das Deutsche
Reich diese Baustelle zurückerwarb, mußte es für den nackten
Boden 6000000 Jt geben.
Für die Enteignung des 825 (Huadratruten großen
Geländes zur Anlage des Gensdarmen-Marktes wurden
206% Taler gezahlt.