Full text: Die Bodenreform: Grundsätzliches und Geschichtliches zur Erkenntnis und Überwindung der sozialen Not

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reformier alle natürlichen Sioffc, Kräfte und Vorteile, 
also auch das Wasser, die Luft und die durch sie vermit 
telten Wirkungen der Sonne: Licht und Wärme. Der 
Boden ist durch menschliche Arbeit weder vermehrbar noch 
Zerstörbar. Er ist die unentbehrliche Vorbedingung und 
Voraussetzung aller Lebenstätigkeit. Aus ihm allein kann der 
Mensch sich bewegen. Er nur liefert die unentbehrliche 
Rahrung und die Rohstoffe, mit und an denen der Mensch 
„Arbeit" verrichten kann. 
Unter „Arbeit" verstehen die Bodenreformer der 
pände Arbeit und des Geistes Schaffcii, die Summe aller 
körperlichen und geistigen Tätigkeit, die auf die chervor- 
bringung von Gütern oder Produktivkräften gerichtet ist. 
Am schwierigsten ist die Bestimmung des Begriffes 
„Kapital". Die angesehensten Nationalökononren, wie 
Smith, Ricardo, Stuart Mill, Marx usw., weichen in der 
Erklärung dieses Begriffes wesentlich voneinander ab. Die 
Bodenreformlehre sagt im Anschluß an die Auffassung der 
klassischen Schule: Kapital ist werbendes Gut, d. h. ein 
solches, das nicht zum unmittelbaren Verbrauch, sondern zu 
neuer Produktion bestimmt wird. Das Kapital ist also nicht 
eine Urquelle der Produktion, wie Boden und Arbeit, son 
dern nur ein Mittel zur Produktion, das als Vorrat oder 
Werkzeug die Arbeit ergiebiger gestalten soll. Kapital ist der 
Teil aufgespeicherter Arbeit, der neuer Arbeit dienen soll. 
Boden kann also niemals Kapital sein. Im einzelnen um 
faßt der Begriff Kapital: wohn- und Werkstätten, Vorräte, 
Werkzeuge, Maschinen usw. 
Die Bodenreform ist sich bewußt, daß dieser scharfe 
Unterschied zwischen Boden und Kapital heute noch nicht
	        
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