ERGEBNISTEIL
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4.1.4.2. Belastung der Pflanzen im Vergleich zur Umweltbelastung
Aus den Untersuchungen von RENGER et al. (1992) geht hervor, daß sich die
einzelnen Profilstandorte innerhalb des Untersuchungsgebiets erheblich unter
scheiden. Innerhalb eines Profils schwanken die Quecksilbergehalte ganz
beträchtlich, im Freiland sind also Durchschnittsbodenwerte, wie z.B. die gesetzli
chen Grenzwerte nach der Klärschlammverordnung, sehr kritisch zu sehen.
Trotzdem sind im Gegensatz zu den Differenzen im Boden die Gehalte der
Pflanzenproben, auch der unterirdisch verwendeten Teile (Queckenrhizom,
Brennesselwurzel), einheitlich relativ niedrig. Der höchste Hg-Wert wurde am
Profil 7 mit 125 ng/g gefunden. Zu den unterirdischen Proben aus Hobrechtsfelde
muß angemerkt werden, daß diese ausnahmsweise vor der Analyse nicht gewa
schen wurden, da sich der sandige Rieselfeldboden trocken optisch sehr gut
entfernen lies und die feinen Wurzelanteile schon beim Transport anfingen zu
trocknen.
Da im Anbauversuch bei der BBA ebenfalls ein Berliner Rieselfeldboden verwen
det wurde, war es naheliegend, die Werte aus der Wildsammlung zur Zeit der
Bodenprobenahme aus den südlich Berlins gelegenen Rieselfeldern (bei Groß
beeren) mitzudiskutieren. Der Boden des obersten Horizonts (bis ca. 30 cm Tiefe)
wurde abgetragen und die dort wachsenden Pflanzen, sowie der Boden (nach
gründlicher Homogenisierung für den Topfversuch) auf den Quecksilbergehalt
untersucht. Der Boden enthielt 8 mg/kg Quecksilber und lag damit über den
Werten in Hobrechtsfelde. Trotzdem waren auch dort die geernteten Pflanzen nur
relativ niedrig belastet.
Zusammenfassung und Hypothesen:
• An den mit Quecksilber hoch belasteten Stellen der Berliner Rieselfelder wurde
trotz hoher Boden-Hg-Gehalte von den Pflanzen nur wenig Hg aufgenommen.
In den Rieselfeldböden waren die höchsten Hg-Gehalte dort zu finden, wo
auch der Humusgehalt am größten war. Dadurch ist die Verfügbarkeit des dort
vorkommenden Quecksilbers relativ gering, was auch von anderen Arbeitskrei
sen nachgewiesen worden ist (siehe S.122).