Full text: Untersuchungen zur Quecksilber-Analytik und Quecksilberbelastung von Arzneipflanzen und deren pharmazeutischen Zubereitungen

ERGEBNISTEIL 
154 
4.1.4.2. Belastung der Pflanzen im Vergleich zur Umweltbelastung 
Aus den Untersuchungen von RENGER et al. (1992) geht hervor, daß sich die 
einzelnen Profilstandorte innerhalb des Untersuchungsgebiets erheblich unter 
scheiden. Innerhalb eines Profils schwanken die Quecksilbergehalte ganz 
beträchtlich, im Freiland sind also Durchschnittsbodenwerte, wie z.B. die gesetzli 
chen Grenzwerte nach der Klärschlammverordnung, sehr kritisch zu sehen. 
Trotzdem sind im Gegensatz zu den Differenzen im Boden die Gehalte der 
Pflanzenproben, auch der unterirdisch verwendeten Teile (Queckenrhizom, 
Brennesselwurzel), einheitlich relativ niedrig. Der höchste Hg-Wert wurde am 
Profil 7 mit 125 ng/g gefunden. Zu den unterirdischen Proben aus Hobrechtsfelde 
muß angemerkt werden, daß diese ausnahmsweise vor der Analyse nicht gewa 
schen wurden, da sich der sandige Rieselfeldboden trocken optisch sehr gut 
entfernen lies und die feinen Wurzelanteile schon beim Transport anfingen zu 
trocknen. 
Da im Anbauversuch bei der BBA ebenfalls ein Berliner Rieselfeldboden verwen 
det wurde, war es naheliegend, die Werte aus der Wildsammlung zur Zeit der 
Bodenprobenahme aus den südlich Berlins gelegenen Rieselfeldern (bei Groß 
beeren) mitzudiskutieren. Der Boden des obersten Horizonts (bis ca. 30 cm Tiefe) 
wurde abgetragen und die dort wachsenden Pflanzen, sowie der Boden (nach 
gründlicher Homogenisierung für den Topfversuch) auf den Quecksilbergehalt 
untersucht. Der Boden enthielt 8 mg/kg Quecksilber und lag damit über den 
Werten in Hobrechtsfelde. Trotzdem waren auch dort die geernteten Pflanzen nur 
relativ niedrig belastet. 
Zusammenfassung und Hypothesen: 
• An den mit Quecksilber hoch belasteten Stellen der Berliner Rieselfelder wurde 
trotz hoher Boden-Hg-Gehalte von den Pflanzen nur wenig Hg aufgenommen. 
In den Rieselfeldböden waren die höchsten Hg-Gehalte dort zu finden, wo 
auch der Humusgehalt am größten war. Dadurch ist die Verfügbarkeit des dort 
vorkommenden Quecksilbers relativ gering, was auch von anderen Arbeitskrei 
sen nachgewiesen worden ist (siehe S.122).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.