ERGEBNISTEIL
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4.1.5. Elbe
4.1.5.1. Standortbeschreibung
Nach MÜLLER und FURRER (1994) wurde die Elbe bereits 1971 als dasjenige
Gewässer der Bundesrepublik mit insgesamt der höchsten Schwermetallbelas
tung, insbesondere mit Hg und Cd, beschrieben. Im Gegensatz zu anderen
westdeutschen Flüssen, bei denen 1985 ein starker Rückgang der Schwermetall
belastung festgestellt werden konnte, hatte die Elbe unverändert die hohen Werte
von 1971. Da aus der ehemaligen DDR keine publizierten Daten über die Bela
stung der Gewässer mit Schadstoffen existierten, wurde von Müller vermutet, daß
die hohen Quecksilberwerte zu einem großen Teil aus den in der DDR betriebe
nen Chloralkalielektrolyse-Unternehmen stammten. Im Oktober 1992 wurde
erstmalig der gesamte Flußlauf der Elbe vom Riesengebirge (Tschechische
Republik) bis zur Nordsee beprobt. In dieser von Müller und Mitarbeitern des
GKSS-Forschungszentrums Geesthacht durchgeführten Beprobungen wurden
insgesamt 34 linkselbische und 36 rechtselbische Sedimentproben gezogen, mit
dem Ergebnis, daß die Elbsedimente über den gesamten Flußlauf in Deutschland
mit mindestens 5 mg/kg Hg belastet sind. Abb. 51 zeigt die Analysenergebnisse:
Abb. 51: Hg-Gehalte in Sedimenten der Elbe, 1992 (Kornfraktion < 20 pm)
(nach MÜLLER und FURRER 1994)
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