Full text: Untersuchungen zur Quecksilber-Analytik und Quecksilberbelastung von Arzneipflanzen und deren pharmazeutischen Zubereitungen

ERGEBNISTEIL 
193 
Cadmium logisch. Da die in Frage kommenden Konzentrationen für Quecksilber 
jedoch deutlich unter denen von Blei und Cadmium (Trinkwassergrenzwerte für 
Blei 40 ng/ml, Cadmium 5 ng/ml, Queckilber 1 ng/ml) liegen, außerdem Quecksil- 
ber(ll)chlorid sowie metallisches und Methylquecksilber in diesem Konzentrati 
onsbereich auch in organischen Lösungsmitteln löslich sind* können die Ergeb 
nisse diesbezüglich nicht ohne weiteres auf Quecksilber übertragen werden. Zu 
prüfen war ferner, ob relevante Mengen an Hg eventuell auch in ätherischem Öl 
gelöst sein könnten. 
zu c) wurde von PETERS (1989) festgestellt, daß sich Extraktionsdauer und 
Extraktionstemperatur auf die Freisetzungsraten von Blei und Cadmium unter 
schiedlich auswirken. Für Quecksilber ist aus praktischen Gründen interessant, 
ob bei der Herstellung von Infusen mit kochendem Wasser nennenswerte Hg- 
Verluste auftreten (Hg 0 und der Großteil der Hg-Verbindungen sind wasserdampf 
flüchtig). 
Die Ausbeute an hochbelasteten Drogen für Extraktionsversuche war für syste 
matische vergleichende Untersuchungen, wie sie von PETERS (1989) mit Blei 
und Cadmium durchgeführt wurden, zu gering. Belastete Drogen, deren Extrakte 
Gehalte im Bereich des Grenzwerts der Trinkwasserverordnung erwarten ließen, 
standen nur aus dem BBA Anbauversuch HG160 (mit insgesamt 5 Arzneipflan 
zen) und von den Extremstandorten Marktredwitz und Griesheim, wo hauptsäch 
lich Brennesseln und Birkenblätter gesammelt worden waren, zur Verfügung. 
Beim BBA-Anbauversuch konnten allerdings größtenteils nur für die Bestimmung 
des Gesamtquecksilbergehaltes ausreichende Erntemengen gewonnen werden. 
Für die Untersuchungen wurden zunächst 2 Drogen ausgesucht, die einen 
möglichst hohen Hg-Gehalt aufwiesen und die gleichzeitig in größeren Mengen 
zur Verfügung standen: 
* Nach MUTSCHLER (1991) kann Quecksilber(ll)chlorid mit Diethylether aus wäßriger 
Lösung ausgeschüttelt werden. Eigene Untersuchungen ergaben für gesättigte Lö 
sungen von metallischem Quecksilber in H 2 0 200 bis 1200 ng/ml, in MeOH von 180 
bis 1000 ng/ml und in CH 2 CI 2 von 100 bis 1000 ng/ml. Die großen Schwankungen 
sind damit zu erklären, daß die Löslichkeit stark von Begleitstoffen abhängig ist, au 
ßerdem leicht Mikroemulsionen entstehen, die eine erhöhte Löslichkeit vortäuschen. 
Beurteilt man diese Ergebnisse aus der Sicht der Praxis, dann lagen die gefundenen 
Werte weit über dem Trinkwassergrenzwert von 0,001mg Hg/I (=1 ng/ml).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.