Full text: Untersuchungen zur Quecksilber-Analytik und Quecksilberbelastung von Arzneipflanzen und deren pharmazeutischen Zubereitungen

ZUSAMMENFASSUNG 
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sich der Quecksilbergehalt in Lebensmittelpflanzen mittels Folienabdeckung und 
der damit reduzierten Aufnahme von Quecksilber über die Luft verringern läßt. 
Obwohl die untersuchten Pflanzen vorwiegend auf hochkontaminierten Böden 
wuchsen, waren 2/3 der Pflanzen mit weniger als 100ng/gHg belastet. Die 
untersuchten Handelsdrogen enthielten alle weniger als 30 ng/g Hg. Alle ober 
irdischen Pflanzenteile mit einem Quecksilbergehalt über 200 ng/g Hg stammten 
entweder vom Anbauversuch auf dem HG160-Boden (Gehalt an Quecksilber über 
das 100fache des gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwertes) oder von Extrem 
standorten wie Marktredwitz. 
Aufgrund der zahlreichen Pflanzenproben von sehr unterschiedlichen Standorten 
konnten Empfehlungen für Arzneipflanzensammler sowie -anbauer gegeben 
werden. 
6.3. Toxikologische Relevanz 
Anhand der eigenen Untersuchungen konnte die zusätzliche Hg-Zufuhr durch 
Arzneipflanzenzubereitungen mit anderen Hg-Quellen verglichen werden. Die 
Hypothesen von DRASCH (1991), daß erstens vermutlich der toxikologisch in 
erster Linie relevante Methylquecksilberanteil in Arzneipflanzen vernachlässig 
bar gering ist, zweitens üblicherweise im Vergleich zu anderen Hg-Quellen keine 
relevante Erhöhung der Gesamt-Hg-Zufuhr durch Arzneipflanzenzubereitungen 
erfolgt, konnten bestätigt werden. Für letztere Aussage mußten die Übergangsra 
ten in die verschiedenen pharmazeutischen Zubereitungen berücksichtigt 
werden. Hierbei zeigten sich im allgemeinen eher niedrigere Übergangsraten im 
Vergleich zu den Werten für Blei und Cadmium, die von PETERS (1989) ermittelt 
worden waren. Erstmalig wurde Quecksilber im ätherischen Öl nachgewiesen, 
das aus Hg-kontaminierten Pflanzen durch Destillation gewonnen worden war. 
Interessant war dabei, daß in 2 Fällen der Hg-Gehalt im destillierten ätherischen 
Öl nahezu identisch mit dem Gehalt in der Ausgangsdroge war. 
Aufgrund der eigenen Untersuchungen konnte eine Empfehlung für einen Richt 
wert von 50 ng/g für Arzneidrogen ausgesprochen werden. Diese Empfehlung 
berücksichtigte sowohl die ökologischen Gegebenheiten (Drogen über 100 ng/g 
kommen eindeutig nur an überdurchschnittlich kontaminierten Standorten vor) als 
auch die toxikologische Seite bezogen auf die Zubereitung.
	        
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