ANALYTISCHERTEIL
4. Durch Anwendung einer Au/Pt - Netzelektrode kann Quecksilber unter den in
der Amalgam - AAS üblichen Bedingungen angereichert werden. Damit sinken
die Ansprüche an Aufschlußqualität auf das für AAS übliche Niveau. Mit der
Elektrode durchgeführte Ablösescans eigneten sich nicht zur quantitativen
Auswertung. Das Quecksilber konnte jedoch innerhalb von einer Minute quanti
tativ in Lösung gebracht werden. Ist diese Lösung eine für eine voltammetri-
sche Bestimmung geeignete Grundelektrolytlösung, korrelieren die Ergebnisse
sehr gut mit solchen, die mit anorganischen Hg - Standards erzielt werden, d.h.
es ist eine vollkommen störungsfreie Messung in sonst für die Voltammetrie
nicht zugänglichen Matrices möglich.
5. Prinzipiell ermöglicht das in Ziffer 4 genannte Verfahren auch eine Verbesse
rung der Nachweisgrenze zur Vermessung sehr kleiner Konzentrationen (wie
z.B. pharmazeutische Zubereitungen), da auch aus größeren Volumina ange
reichert werden kann.
6. Im Zeitraum der eigenen Bemühungen um eine Verbesserung der Hg-
Spurenbestimmung in Pflanzen sind 2 weitere voltammetrische Methoden
(1994) publiziert worden, die nach unserer Meinung allerdings Nachteile ge
genüber der eigenen Analysenmethode aufweisen. Dies ist erstens die Metho
de nach MEYER und SCHOLZ (1994), die mit einer speziell vorbehandelten
Glascarbon - RDE und Anreicherungszeiten von 45 min eine 100fache Emp
findlichkeitserhöhung erreichen und daher so kleine Mengen Aufschlußlösung
vermessen werden können, daß Störungen vernachlässigbar sind und auch
eigene unvollständige Pflanzenaufschlüsse vermeßbar waren. Zweitens wurde
von LO und LEE (1994) eine Separationsmethode beschrieben, die auf einer
Dithiocarbamatextraktion und einer Au(lll) - Rückextraktion beruht. Beide Me
thoden sind mit erheblich höherem Zeitaufwand verbunden, außerdem müssen
sie noch für viele Matrices getestet werden, während unsere Methode auf die
breite Anwendungserfahrung in der Amalgam - AAS zurückgreifen kann.