Full text: Die Partei der Sozialrevolutionäre in den Jahren 1917 - 1918

14 
gesamtsozialistischen Ministeriums beriet, fers 
ner, daß dort Tschernoxv und Gotz an der Ors 
ganisierung der Militärkräfte arbeiteten und 
sich dabei auf das in Moghilew befindliche 
Armeekomitee zu stützen suchten. Ich fuhr 
nach Moghilew und fand dort folgende Lage: 
Das Armeekomitee tagte ununterbrochen, 
konnte sich aber nicht entscheiden, die Bih 
düng eines gesamtsozialistischen Ministes 
riurqs und den bewaffneten Widerstand 
gegen die Bolschewisten zu beschließen. Von 
den verantwortlichen Parteimännern weilten 
dort — in Erwartung dieses Beschlusses — 
Tschernow, Gotz, Hernstein und Awksent- 
jew. Gotz erklärte mir schon in dem ersten 
Gespräch, das ich mit ihm hatte, mit hoffs 
nungsloser Handbewegung, daß das Armees 
komitee sich ohnmächtig im Kreise drehe, daß 
es nur über wenige Kräfte verfüge, und daß 
die Lage aussichtslos sei. Tschernow: war ans 
scheinend moralisch und physisch vollkommen 
zusammengebrochen. Er schien wirklich ip 
der Bildung eines gesamtsozialistischen Kas 
binetts keinen Ausweg zu erblicken und an 
der baldigen Liquidierung der Bolschewisten 
zu zweifeln. Abends nahm das Armees 
komitee einen negativen Beschluß an. Wir 
kamen zum Schluß, daß wir in Moghilew 
nichts mehr zu tun hatten. Ich fuhr zus 
sammen mit dem Mitglied des Zentral; 
komitees Hernstein nach Petrograd. Ich 
war der Meinung, daß weitere Versuche 
eines militärischen Feldzuges gegen Petro= 
grad hoffnungslos seien, und daß man in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.